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Mehrheit würde für bessere Klinikversorgung länger fahren

25.06.2025 2:30 Min. Lesedauer

Für eine bessere Behandlungsqualität im Zuge der Krankenhausreform würde laut einer Forsa-Umfrage eine große Mehrheit der Bevölkerung längere Fahrtzeiten in Kauf zu nehmen. 73 Prozent der Deutschen würde „auf jeden Fall“ eine längere Anfahrt akzeptieren, um eine vergleichsweise risikoreiche Operation am Herzen oder an der Lunge in einem Krankenhaus mit besseren Behandlungsergebnissen und mehr Routine vornehmen zu lassen, teilte der AOK-Bundesverband als Auftraggeber der Erhebung mit. Aber auch bei weniger riskanten Eingriffen wie der Implantation eines künstlichen Knie- oder Hüftgelenkes würde knapp die Hälfte der Menschen (47 Prozent) längere Fahrten auf sich nehmen.

Der Umfrage zufolge ist nur für acht Prozent der Befragten die Wohnortnähe „sehr wichtig“. Am häufigsten werteten die Teilnehmer für ihre Klinikwahl Sauberkeit und Hygiene als sehr wichtig (83 Prozent), gefolgt vom Ruf des behandelnden Arztes (46 Prozent), der Empfehlung ihres Haus- oder Facharztes (44 Prozent) und dem Ruf des Krankenhauses (41 Prozent). Das Kriterium der Wohnortnähe spiele für die Menschen hingegen keine zentrale Rolle, sagte AOK-Verbandschefin Carola Reimann.

Mit Blick auf die Fahrzeiten würde der Analyse zufolge über die Hälfte (55 Prozent) für die Implantation eines Hüft- oder Kniegelenkes eine Fahrzeit von mehr als einer Stunde in Kauf zu nehmen. Weitere 31 Prozent würden bis zu einer Stunde fahren. „Auch die große Offenheit für längere Fahrtzeiten zu spezialisierten Kliniken zeigt, dass die Menschen die richtigen Prioritäten setzen“, so Reimann.

Weiterhin sind knapp drei Viertel (73 Prozent) davon überzeugt, dass in einem spezialisierten Krebszentrum die Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten höher ist. Nur 14 Prozent schätzten die Überlebenswahrscheinlichkeit gleich hoch ein wie in nicht spezialisierten Kliniken.

„Unsere Befragungsergebnisse zeigen, dass es in der Bevölkerung viel Rückhalt für die Ziele der Krankenhausreform gibt, die eine Konzentration der Versorgung in spezialisierten Kliniken mit mehr Routine vorsieht“, resümierte Reimann. Bund und Länder rief sie angesichts ihrer für diese Woche angekündigten Gespräche über Nachbesserungen an der Krankenhausreform dazu auf, keine Abstriche beim Thema Qualität zu machen. Wichtig sei, dass Bundesgesundheitsministerin Nina Warken bei den bundesweit verbindlichen Qualitätsvorgaben „Kurs halte“ und dass bei geplanten Optimierungen die Patientensicherheit nicht auf der Strecke bleibe. (bhu)

 

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