Tiefstand bei Krebsbehandlungen im Krankenhaus
Die Zahl der stationär behandelten Krebskranken ist 2022 in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren gefallen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mitteilte, wurden im vorvergangenen Jahr 1,4 Millionen Patientinnen und Patienten mit der Diagnose Krebs im Krankenhaus behandelt.
Gegenüber dem ebenfalls durch die Corona-Pandemie geprägten Jahr 2021 sei die Zahl der krebsbedingten Klinikaufenthalte 2022 noch einmal um zwei Prozent gesunken, so die Wiesbadener Behörde. Hingegen sei im selben Zeitraum die gesamte Zahl der stationären Krankenhausbehandlungen nahezu konstant geblieben. Damit bestätigen sich Analysen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) vom März 2023. Als mögliche Gründe für die Entwicklung machte das Institut die enormen Personalausfälle in den Kliniken durch Infektionswellen und einen pandemiebedingten Rückgang bei den Vorsorge-Untersuchungen aus.
Mit einem Anteil von acht Prozent blieb laut Destatis Krebs 2022 der vierthäufigste Grund für einen Krankenhausaufenthalt. Krebs war weiterhin Todesursache Nummer zwei nach den Herz-Kreislauferkrankungen. Im Jahr 2022 starben 231.500 Menschen an den Folgen von Krebs. Im Jahr 2002 waren es rund 210.000. Für den Anstieg macht das Bundesamt unter anderem das steigende Durchschnittsalter der Bevölkerung aus. Der Anteil der an Krebs Verstorbenen an den Todesfällen insgesamt sei im selben Zeitraum dagegen von 25 Prozent auf 22 Prozent gesunken.
Häufigste Krebsart bei den Krankenhausbehandlungen war 2022 laut Destatis Lungen- und Bronchialkrebs mit zwölf Prozent. Danach folgten Darmkrebs mit zehn Prozent, Brustkrebs mit neun und Hautkrebs mit acht Prozent. Mehr als die Hälfte aller Krebspatientinnen und -patienten war zwischen 60 bis 79 Jahre alt. Ein Fünftel war im Alter von 40 bis 59 Jahren, ein weiteres Fünftel 80 Jahre und älter. Fünf Prozent der Krebspatientinnen und -patienten waren jünger als 40 Jahre.
Für die kommenden Jahre erwartet die Weltgesundheitsorganisation WHO weltweit einen starken Anstieg von Krebskranken. 2022 wurden nach Angaben der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) 20 Millionen neue Krebsdiagnosen gestellt. Die Zahl könne Prognosen zufolge bis 2050 um 77 Prozent auf 35 Millionen pro Jahr steigen, erklärte die WHO-Agentur. (at)
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