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Pflegeanbieter hinken bei Digitalisierung hinterher

01.09.2025 2 Min. Lesedauer

Trotz Pflicht zur Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI) seit Juli ist die Mehrheit der ambulanten und stationären Pflegeinrichtungen nicht angeschlossen. Erst rund 30 Prozent der 32.000 Pflegeanbieter sind mit einer Smartcard für die TI registriert, ergab eine Auswertung der Krankenkasse DAK-Gesundheit.

Angesichts einer vorgeschriebenen vollelektronischen Abrechnung der pflegerischen Leistungen ab dem kommenden Jahr warnte DAK-Vorstandschef Andreas Storm vor gravierenden Folgen. „Ohne TI-Anbindung drohen hier massive Abrechnungsprobleme.“ Daneben wurden laut DAK erst knapp 40 Prozent der Fördergelder für die Digitalisierung in Pflegeeinrichtungen abgerufen.

Die DAK-Pflegekasse verwaltet die Verteilung der Gelder anteilig und hat für 48 Prozent der Einrichtungen bundesweit die Prüfung der Anträge und das Auszahlungsverfahren übernommen. Für die weiteren Einrichtungen ist überwiegend die AOK zuständig. Pflegeanbieter können jeweils bis zu 12.000 Euro in Anspruch nehmen, um unter anderem digitale Pflegedokumentationssysteme anzuschaffen oder auch für Aus-, Fort- und Weiterbildungen zur Nutzung neuer Technologien. Den Anschub zur Digitalisierung ermöglicht das 2019 in Kraft getretene Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG).

Eine Pflegekraft schaut sich Daten auf einem Tablet an.
Die Digitalisierung soll die Arbeit in Pflegeeinrichtungen erleichtern. Eine Erprobung des E-Mailverfahrens KIM, kurz für Kommunikation im Medizinwesen, hat gezeigt, dass die Anwendung sicher und hilfreich ist – unter bestimmten Voraussetzungen.
29.08.2025Irja Most4 Min

Damit eine flächendeckende TI-Anbindung weiter voranschreitet, forderte Storm eine Unterstützungsoffensive. Besonders kleinere Pflegeeinrichtungen bräuchten passgenauere Lösungen. Der Zugang zu den Geldern, die bis 2030 beantragt werden können, müsse vereinfacht werden. Storm schlug für die Anschaffung digitaler Ausrüstung einen Einmal-Zuschuss vor, der an eine geringe Eigenbeteiligung geknüpft ist. Ebenso stellte er die Schaffung eines digitalen Budgets in den Raum sowie eine Anpassung der Beträge für die vom GKV-Spitzenverband an angebundene Institutionen ausgezahlten monatlichen TI-Pauschalen und Einmalpauschalen. (imo)

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