WHO fordert höhere Steuern auf Alkohol
Angesichts millionenfacher Todesfälle durch Alkohol fordert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von den Staaten deutlich höhere Steuern auf diese Getränke. Kritik äußerte die WHO an europäischen Ländern aufgrund ihres laxen Umgangs mit Wein. Auch in Deutschland mehren sich Stimmen, den Alkoholkonsum einzudämmen. Eine große Mehrheit der Bürger plädiert etwa für eine Einführung von Warnhinweisen bei Alkoholwerbung.
Mehr als 2,6 Millionen Menschen pro Jahr sterben laut WHO weltweit an den Folgen ihres Alkoholkonsums, acht Millionen an ungesunder Ernährung. Diese Todesfälle könnten Regierungen mittels höherer Steuern reduzieren, erklärte die Organisation anlässlich der Veröffentlichung eines Handbuchs mit Tipps zu Alkoholsteuern.
Mindestens 148 Länder erheben laut WHO Steuern auf alkoholische Getränke. Bei Bier liege der Anteil der Verbrauchssteuer der verkaufsstärksten Marke global bei durchschnittlich 17,2 Prozent. Bei den meistverkauften Spirituosen seien es 26,5 Prozent. Der Konsum von Wein werde in mindestens 22 Ländern, meist in Europa, nicht besteuert. Dabei könnten durch die Besteuerung ungesunder Produkte Todes- und Verletzungsfälle im Straßenverkehr verhindert und das Risiko etwa für Krebs- und Herzerkrankungen gemindert werden. In Litauen etwa habe eine Erhöhung der Einnahmen aus der Alkoholsteuer von 234 Millionen Euro auf 323 Millionen Euro zu einer deutlichen Abnahme alkoholbedingter Todesfälle geführt.
Mehr als drei Viertel der deutschen Bevölkerung sind nach einer heute veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit dafür, dass Alkoholwerbung auf eine Gesundheitsgefährdung von Alkohol hinweisen sollte. Vor allem Frauen und Jüngere seien für Warnhinweise. Zwei Drittel von 1.253 Befragten gehen davon aus, dass Alkoholwerbung Jugendliche dazu bringt, früher Bier, Wein oder Schnaps zu trinken. „Wir brauchen ein Umdenken beim Umgang mit der Werbung für Suchtmittel“, forderte DAK-Vorstandschef Andreas Storm.
In einer unlängst veröffentlichten Umfrage im Auftrag des Deutschen Krebsforschungsinstituts (DKFZ) und der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (Dank) hatte sich eine Mehrheit der Befragten zudem gegen Alkohol im Kassenbereich von Geschäften ausgesprochen. (ter)
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