Seit 2021 werden Schenkelhalsbrüche zeitnäher versorgt
Die zeitnahe Versorgung von Schenkelhalsbrüchen hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Das zeigt eine Auswertung, die das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) heute im Vorfeld des Nationalen Qualitätskongresses Gesundheit veröffentlicht hat.
Als Grund für die besseren Ergebnisse nennt das WIdO auf seinem Online-Portal „Qualitätsmonitor“ einen Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) zu verbindlichen Vorgaben für die Verfahrensabläufe in den Kliniken.
Der WIdO-Auswertung zufolge verringerte sich die Zahl der Krankenhaus-Standorte mit qualitativ auffälligen Ergebnissen hinsichtlich einer fristgerechten Versorgung mit einer Prothese um zwei Drittel – von 120 Kliniken im Jahr 2017 auf 42 Kliniken im Jahr 2021. Gleichwohl seien 2021 bundesweit immer noch 2.178 Fälle in qualitativ auffälligen Kliniken operiert worden. Zudem gebe es bei der zeitnahen Versorgung von Oberschenkelhalsbrüchen regional noch unterschiedlich großen Handlungsbedarf. So hatten laut Qualitätsmonitor in Rheinland-Pfalz 2021 sieben Kliniken und damit 12,5 Prozent aller versorgenden Kliniken qualitativ auffällige Ergebnisse. In Berlin, Brandenburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Thüringen seien dagegen an keinem Standort Auffälligkeiten verzeichnet worden. „Die frühzeitige Operation reduziert Schmerzen und ist laut Evidenzlage entscheidend für die Heilungschancen nach einem Schenkelhalsbruch“, erläuterte WIdO-Geschäftsführer Jürgen Klauber. „Daher ist es eine sehr gute Nachricht für die Patientinnen und Patienten, dass die Richtlinie des G-BA offensichtlich Wirkung zeigt und dass dieser Missstand angegangen worden ist.“
Die GBA-Richtlinie war im November 2019 beschlossen worden und trat im Januar 2021 in Kraft. Sie sieht vor, dass Kliniken hüftgelenknahe Femurfrakturen (Oberschenkelhalsbruch) in der Regel innerhalb von 24 Stunden operieren sollen. In der externen stationären Qualitätssicherung gilt eine Klinik demnach bei der Prothesen-Operation als rechnerisch auffällig, wenn mehr als 15 Prozent der Behandlungsfälle länger als 48 Stunden auf die Operation zum endoprothetischen Gelenkersatz warten müssen. Das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) hatte bei diesem Thema in der Vergangenheit einen besonderen Handlungsbedarf festgestellt. So verfehlten 2015 noch 61 Prozent aller behandelnden Kliniken das entsprechende Qualitätsziel. Die aktuellen Monitor-Ergebnisse werden beim Nationalen Qualitätskongress Gesundheit vorgestellt, der am 9. und 10. November in Berlin stattfindet. (ter)
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