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RKI: Jeder Zweite in Deutschland fühlt sich chronisch krank

05.12.2025 3 Min. Lesedauer

Die Deutschen fühlen sich weniger gesund als früher: Das ist eines der Ergebnisse, die Wissenschaftler am Robert-Koch-Institut (RKI) aus den Daten des Panels „Gesundheit in Deutschland“ herausgearbeitet und jetzt erstmals veröffentlicht haben. Aus dem Monitoring, in dem 2024 mehr als 40.000 Personen ab 16 Jahren wiederholt zu ihrem Gesundheitszustand befragt worden sind, geht außerdem hervor, dass mehr als jeder zweite Befragte eine chronische Krankheit oder ein lang andauerndes Gesundheitsproblem aufweist.

Mit dem Panel sei es möglich, schnell und regelmäßig umfassende Daten zur gesundheitlichen Lage der Bevölkerung zu erheben, sagte RKI-Präsident Lars Schaade zum neuen Konzept der Untersuchung. Es sei ein „wichtiges Instrument, um der Gesundheitspolitik Daten für Taten zu liefern und die Gesundheit der Menschen zu verbessern“.

Demnach zeigen die Daten, dass 64,2 Prozent der Erwachsenen im Jahr 2024 ihre allgemeine Gesundheit als sehr gut oder gut einschätzen. Die subjektive Bewertung des eigenen Gesundheitszustands schließt laut RKI körperliche, soziale und emotionale Aspekte mit ein und ist bei „altersstandardisierter Betrachtung“ um mehr als drei Prozentpunkte seit 2023 zurückgegangen. Männer schätzten ihre Gesundheit 2024 mit 66,6 Prozent deutlich höher ein als Frauen (61,8 Prozent). Zudem werden laut RKI mit steigendem Alter und geringerer Bildung die Gesundheit häufiger schlechter eingeschätzt.

Bei chronischen Erkrankungen zeigt sich, dass mit 53,7 Prozent mehr als jeder zweite Befragte des RKI-Panels nach eigener Einschätzung an einem lang andauernden Gesundheitsproblem leidet. Auch hier nehmen mit steigendem Alter die Angaben von 33,9 Prozent unter den 18- bis 29-Jährigen auf 73,3 Prozent in der Altersgruppe ab 80 Jahren deutlich zu.

Um die psychische Gesundheit der Deutschen sieht es den RKI-Daten zufolge zum Teil ebenfalls nicht gut aus. So gab mit 28,3 Prozent fast jeder dritte Erwachsene an, ein eher niedriges psychisches Wohlbefinden aufzuweisen. 21,9 Prozent hatten 2024 sogar eine depressive Symptomatik, etwa ein Drittel davon mit schwerer Ausprägung. Frauen waren hier mit 24,4 Prozent wieder häufiger betroffen als Männer (19 Prozent). Laut RKI weisen die vorliegenden Ergebnisse nach einem deutlichen Anstieg 2020 bis 2023 für das Jahr 2024 auf eine „weiterhin erhebliche Belastung durch depressive Symptome bei Erwachsenen in Deutschland hin“. (tie)

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