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Verbraucher achten mehr auf preisgünstiges Essen

27.11.2025 2:30 Min. Lesedauer

Die Deutschen achten zunehmend darauf, Lebensmittel mit weniger Salz, Zucker und Fetten zu konsumieren. Das zeigt der neue Ernährungsreport „Deutschland, wie es isst“ des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH). Zugleich legen die Bürger nach Jahren des Rücklaufs wieder mehr Wert auf preisgünstige Produkte. Die jährliche Forsa-Befragung von rund 1.000 Personen ab 14 Jahren verdeutlicht, wie sich Ess- und Einkaufsgewohnheiten verschieben.

Laut Bundesminister Alois Rainer macht die Bundesregierung auch im zehnten Ernährungsreport keine Vorgaben, „was auf den Tisch kommt“. Essen sei „individuell“. Entscheidend sei, dass „alle Bürgerinnen und Bürger Zugang zu einer regional verankerten, ausgewogenen Ernährung haben“ – unterstützt durch eine gute Ernährungsbildung, klare Kennzeichnungen und passende Angebote in Kitas, Schulen und anderen Einrichtungen, so der CSU-Politiker.

Der Trend zu gesünderem Essen hält an: Der Anteil der Menschen, die täglich Fleisch oder Wurst konsumieren, sank von 34 Prozent im Jahr 2015 auf 23 Prozent (2024) und blieb 2025 nahezu konstant. Gleichzeitig achten 64 Prozent beim Kauf verarbeiteter Lebensmittel auf den Zuckergehalt. 2019 waren dies 58 Prozent. Auch salz- oder fettreduzierte Produkte werden häufiger gewählt: Zwischen 2020 und 2025 stiegen die Werte bei Salz von 17 auf 21 Prozent, bei Fetten von 48 auf 54 Prozent. Das unterstreicht nach Ansicht des BMLEH die Relevanz der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie, mit der sich die Wirtschaft verpflichtet hatte, den Gehalt von Zucker, Fetten und Salz bis 2025 zu reduzieren.

Zugleich steigt nach jahrelangem Rückgang das Preisbewusstsein wieder deutlich an: 2015 achteten 58 Prozent auf günstige Lebensmittel, 2020 nur 46 Prozent. Heute liegt der Wert mit 59 Prozent höher als vor zehn Jahren. Vor diesem Hintergrund unterstrich Rainer: „Mir ist wichtig, dass Lebensmittel für alle Bevölkerungsgruppen erschwinglich bleiben“.  

Auch aus Sicht der AOK spielt die Preisfrage eine zentrale Rolle. Bereits im Oktober warnte Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, vor dem Hintergrund einer Forsa-Umfrage im Auftrag der AOK, dass vor allem ungesunde Produkte jederzeit verfügbar und oft besonders günstig seien. Daher müssten gesunde Alternativen – etwa Obst und Gemüse – über Preisvorteile wie eine Steuerbefreiung attraktiver gemacht werden. Das befürworteten in der AOK-Umfrage 90 Prozent der Befragten. (sr)

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