Präventionsforum diskutiert Gesundheitsförderung im Alter
Mehr Ältere, steigende Gesundheits- und Pflegekosten, Fachkräftemangel: Deutschland müsse auf den demographischen Wandel reagieren und Prävention stärker als bisher mitdenken, forderten Experten auf dem Präventionsforum der Nationalen Präventionskonferenz (NPK) heute in Berlin. In diesem Jahr debattierten Fachleute aus Politik, Gesellschaft und Wissenschaft über Rahmenbedingungen für ein gesundes Leben im Alter.
Bereits 23 Prozent der Bevölkerung – 19 Millionen Menschen – in Deutschland sind über 65 Jahre alt. In dieser Altersphase sei die Krankheitslast am höchsten, warnt die NPK. Viele Beschäftigte hätten bei Renteneintritt mindestens eine chronische Krankheit. Die Zahl pflegebedürftiger Menschen steige. Im vergangenen Jahr seien über 875.000 Senioren in Pflegeheimen und mehr als vier Millionen daheim von Angehörigen versorgt worden.
„Wir leben heute im Schnitt 20 Jahre länger – doch nur rund 62 dieser Jahre sind gesund“, sagte die Präsidentin der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung (BVPG), Kirsten Kappert-Gonther. Angesichts von über elf Millionen älteren Beschäftigten und Millionen pflegenden Angehörigen brauche das Land eine starke Politik für Prävention und Gesundheitsförderung, „damit zusätzliche Lebensjahre auch Jahre mit guter Lebensqualität werden”, unterstrich die Grünen-Politikerin.
Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-SV) betonte die Wichtigkeit eines gesunden Umfelds für ältere Menschen. Dazu gehörten auch Maßnahmen zum Hitzeschutz in Städten und Pflegeeinrichtungen, sagte GKV-SV-Vorstandschef Oliver Blatt. „Dies darf nicht dem Zufall überlassen werden.“ Die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen unterstützten ältere Menschen bereits heute mit umfangreichen Leistungen der Gesundheitsförderung und Prävention. Sie könnten diese Aufgaben aber nicht allein stemmen. Blatt appellierte an Bund, Länder und Kommunen, „ihre Hausaufgaben“ zu machen. Nur wenn dies gewährleistet und eine angemessene Finanzierung sichergestellt sei, könnten gesamtgesellschaftlich gesunde Bedingungen geschaffen werden.
Brigitte Gross, Direktorin der Deutschen Rentenversicherung Bund, mahnte verlässliche Strukturen für Prävention und Gesundheitsförderung an. Hier müssten alle relevanten Akteure gemeinsam Verantwortung übernehmen. Gesundes Altern beginnt lange vor dem Renteneintritt“, so Gross. (at)
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