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Pharma-und Medizintechnikbranche als Leitwirtschaft stärken

13.11.2025 2:30 Min. Lesedauer

Deutschland soll nach den Plänen der Bundesregierung angesichts von Arzneiengpässen als Pharma- und Medizinstandort attraktiver werden. „Wir wollen den Pharma- und Medizinstandort Deutschland stärken“, sagte Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) nach einem Treffen mit Firmen und Verbänden. Die Branchen seien wichtig für eine hochwertige Gesundheitsversorgung und leisteten einen erheblichen Beitrag zu Wertschöpfung und Innovationskraft.

„Ziel der Bundesregierung ist es, die Pharmaindustrie zusammen mit der Medizintechnikbranche als Leitwirtschaft zu stärken“, betonte Frei. Mit dem gestrigen Treffen im Kanzleramt als Auftakt sei ein „Grundstein“ gelegt worden. Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) sagte laut Medienberichten, es gelte, die Innovationskraft „Made in Germany“ zu stärken und die Versorgungssicherheit weiter auszubauen. Gleichzeitig müssten die Kostensteigerungen für das Gesundheitssystem insgesamt eingedämmt werden. Hierzu werde auch der Pharmabereich seinen Beitrag leisten müssen.

Die Erwartungen der Branche an die Politik sind groß, die Bedingungen für die industrielle Gesundheitswirtschaft am Standort Deutschland zu verbessern. Dies sei angesichts der alternden Gesellschaft, des steigenden Fachkräftebedarfs und globaler handelspolitischer Unsicherheiten „wichtiger denn je“, betonte Han Steutel, Präsident des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa). Auch Pharma Deutschland, begrüßte die Fortführung und Weiterentwicklung des Formats, das erstmals 2014 eingeführt worden war. Jetzt biete sich die Chance, „regulatorische Ineffizienzen und bürokratische Hürden anzugehen, die unseren Standort zunehmend unter Druck setzen und das Potenzial unserer Branche hemmen“, betonte Hauptgeschäftsführerin Dorothee Brakmann.

Für den Verband Pro Generika zeigte die Auftaktveranstaltung, „dass die Bundesregierung dem Koalitionsversprechen nachkommt und die Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln stabilisieren will“. Die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, hatte im Vorfeld des Pharmadialogs davor gewarnt, dass die gesetzliche Krankenversicherung „nicht für Absatzförderung sowie Standortsicherung der Pharmabranche zuständig“ sei, sondern für gute Gesundheitsversorgung zu bezahlbaren Preisen.

Im Anschluss an die gestrige Auftaktveranstaltung startet laut Bundesgesundheitsministerium der Pharma- und Medizintechnikdialog. Darin würden auf Fachebene konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet, die als Grundlage für die Entwicklung der Pharma- und Medizintechnikstrategie dienten. Diese solle in der zweiten Jahreshälfte 2026 finalisiert werden. (tie)

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