OECD berät über krisenfeste Gesundheitssysteme
Angesichts wachsender Herausforderungen für die Gesundheits- und Sozialsysteme beraten heute die Gesundheitsminister der Mitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD in Paris über Wege zu einer besseren und krisenfesteren Versorgung.
Belgiens Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke wies in seinem Grußwort darauf hin, dass die Corona-Pandemie erhebliche Schwachstellen in den Gesundheitssystemen aufgedeckt habe. Nach OECD-Schätzung müssten die Länder ihre Gesundheitsausgaben durchschnittlich um 1,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erhöhen, um ihre Gesundheitssysteme widerstandsfähiger zu machen. „Die Investitionen müssen jedoch zielgerichtet und evidenzbasiert sein“, betonte Vandenbroucke.
Unter dem Vorsitz Belgiens nehmen neben den 38 OECD-Mitgliedstaaten auch ein Dutzend weiterer Länder an dem Treffen teil. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wollte am Nachmittag auf der OECD-Tagung zum Thema Klimawandel und Gesundheit sprechen. Wesentliche Themen seien „Klima und Gesundheit und Vorbeugemedizin“, schrieb der SPD-Politiker vor Beginn des Treffens auf X. „Unser Gesundheitssystem ist im OECD-Vergleich teuer und nicht überdurchschnittlich gut. Dass soll sich durch die Reformen grundlegend ändern.“ Lauterbach hatte auch in der Vergangenheit immer wieder den Vergleich zu anderen OECD-Staaten herangezogen, um auf die Diskrepanz zwischen Ausgaben und Leistung des deutschen Gesundheitssystems hinzuweisen, etwa bei der Begründung für den Aufbau einer neuen Präventionsbehörde.
Eine heute veröffentlichte OECD-Studie zu Menschen mit chronischen Erkrankungen kommt zu dem Schluss, dass sich Patienten im Schnitt gesünder fühlen, die die Qualität ihrer medizinischen Versorgung hoch einschätzen, auch wenn sie mit mehreren chronischen Erkrankungen leben. Beim Vertrauen in das Gesundheitssystem und der Bewertung der Versorgung spielt zudem die Dauer der Arzt-Patienten-Beziehung eine wichtige Rolle. In Ländern, in denen chronisch Kranke oft über mehrere Jahre hinweg vom gleichen Arzt behandelt werden, fällt die Bewertung sowohl des Gesundheitssystems als auch der eigenen Behandlung positiver aus. Die „PaRIS“-Datenerhebung läuft derzeit in 20 Ländern – Deutschland ist nicht darunter. (at)
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