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Mehrheit der Deutschen für klimafreundliche Ernährung

06.02.2024 2 Min. Lesedauer

Zwei von drei Deutschen würden sich gerne nachhaltiger ernähren. Das geht aus einer heute veröffentlichten repräsentativen Umfrage des AOK-Bundesverbandes hervor. Demnach äußern diesen Wunsch 68 Prozent der Befragten; unter 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 83 Prozent. Jedoch fehlt vielen der Umfrage zufolge das Wissen.

Nur ein Viertel (27 Prozent) der Erwachsenen wisse, dass der reduzierte Konsum tierischer Produkte den stärksten Effekt auf das Klima habe. Darüber hinaus forderten drei Viertel der Befragten (76 Prozent) von der Politik, sich für ein verbindliches und verständliches Klimalabel für Lebensmittel einzusetzen. Vor rund drei Wochen hatte die Bundesregierung das Ernährungsstrategiepapier „Gutes Essen für Deutschland“ vorgestellt. Damit „möchte die Bundesregierung gutes Essen für alle Menschen in diesem Land leichter machen“, heißt es darin.

Die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, sieht aufgrund der Umfrageergebnisse klaren Handlungsbedarf: „Wenn wir wollen, dass Menschen sich nicht nur gesund, sondern auch klimaschonend ernähren, müssen wir die hierfür notwendigen Voraussetzungen schaffen.“ Ein Label, mit dem Verbraucher Lebensmittel einfach nach klimafreundlich und klimaschädlich unterscheiden könnten, wäre ein erster wichtiger Schritt. Die Bundesregierung habe diesen Aspekt in den Eckpunkten ihres Strategiepapiers berücksichtigt, allerdings ohne eine klare Vorstellung zu formulieren, moniert Reimann.

Leider folgt die Bundesregierung laut Reimann nicht den Empfehlungen des Bürgerrats. Dieser hatte kürzlich sogar eine verpflichtende Kennzeichnung gefordert, die sowohl zu Gesundheit, Klima und Tierhaltung Auskunft gibt. „Klima und Gesundheit hängen eng miteinander zusammen, beide Bereiche gemeinsam zu denken, macht daher absolut Sinn“, so Reimann. 

Der Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats für „Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz“ beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Achim Spiller, empfiehlt ein weitreichenderes Engagement und schlägt unter anderem Mehrwertsteuer-Anpassungen vor: günstiger für pflanzliche Lebensmittel, teurer für tierische. Zu möglichen steuerlichen Anreizen für eine klimafreundliche Ernährung liefert die AOK-Umfrage ebenfalls Ergebnisse. Demnach befürworten 78 Prozent der Befragten eine niedrige Besteuerung gesunder Lebensmittel. Für eine höhere Besteuerung klimaschädlicher Nahrungsmittel sprechen sich 55 Prozent aus. (bhu)

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