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Ärzte und Politik eint der Wunsch nach mehr Medizinstudienplätzen

06.01.2025 2 Min. Lesedauer

Beim Thema „Medizinstudienplätze“ ziehen die niedergelassenen Ärzte trotz aller Unterschiedlichkeiten an einem Strang mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. So fordert der Virchowbund in seinem heute veröffentlichten „Sofortprogramm für die ersten 100 Tage“ einer neuen Bundesregierung die Schaffung von „zusätzlichen mindestens 5.000 Medizinstudienplätzen“.

Angesichts des Ärztemangels vor allem in den ostdeutschen Bundesländern erneuerte auch SPD-Politiker Lauterbach vor dem Wochenende eine entsprechende Forderung. Auf X schrieb er: „Bei uns arbeiten über 60.000 ausländische Ärzte. Ohne sie wäre gerade in Ostdeutschland die Versorgung sofort am Ende. Diese Ärzte werden aber auch in den armen Ländern gebraucht, wo sie studierten. Wir brauchen 5.000 Medizinstudienplätze mehr pro Jahr.“

Der Zugang zum Medizinstudium soll nach den Vorstellungen des Virchowbundes durch ein Punktesystem ermöglicht werden, das den „Numerus Clausus“ ersetzt. Die Ärztevertretung nennt hier beispielhaft den Freiwilligendienst und Vorausbildungen im medizinischen Bereich sowie persönliche Interviews. Zudem spricht sich die Ärztevertretung dafür aus, eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Finanzierung zu bilden. Diese solle gegebenenfalls an eine Landarzt-Quote gekoppelt werden.

Bereits vor Weihnachten hatten sich Ärzteverbände besorgt über die medizinische Versorgungslage hierzulande geäußert. So hatte etwa der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, gemahnt, wenn syrische Ärzte Deutschland nun in größerer Zahl verließen, werde das „in der Personaldecke ohne Zweifel“ spürbar sein. Der Präsident des Verbandes leitender Krankenhausärztinnen und -ärzte, Michael Weber, äußerte sich ähnlich: Gehe ein nennenswerter Teil der knapp 5.000 Ende 2023 in deutschen Krankenhäusern aus Syrien tätigen Ärzte weg, „bekommen wir Probleme“. Deutschland falle jetzt auf die Füße, dass die vorgesehene Erhöhung der Zahl der Studienplätze aus Kostengründen nicht umgesetzt worden sei. Im ersten Entwurf des nicht mehr verabschiedeten Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes (GVSG) hatte Lauterbach zunächst die Schaffung von 5.000 neuen Medizinstudienplätzen geplant. Dieser Passus entfiel aber in späteren Versionen. (ter)

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