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Gutes Essen für alle: Kabinett beschließt Ernährungsstrategie

17.01.2024 2 Min. Lesedauer

Das Bundeskabinett hat heute die Ernährungsstrategie der Bundesregierung mit dem Ziel beschlossen, gutes Essen für alle Menschen in Deutschland leichter zugänglich zu machen. Nach Angaben von Bundesernährungsminister Cem Özedmir geht es darum, insbesondere in Kitas, Schulen und Kantinen vielseitigeres Essen anzubieten. Zudem setze sich die Regierung für ein „reicheres Angebot an gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln“ auch in Supermärkten ein. Die Strategie hat einen Zielhorizont bis 2050 und bündelt rund 90 geplante und bestehende ernährungspolitische Maßnahmen.

„Wie wir uns ernähren, hat entscheidenden Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden“, sagte Özdemir. „Ich will, dass jeder eine echte Wahl für gutes Essen bekommt. Leckeres, gesundes und nachhaltiges Essen darf nicht vom Geldbeutel abhängen oder davon, aus welcher Familie man kommt“, präzisierte der Grünen-Politiker. Derzeit werde den Menschen dort, wo sie im Alltag essen oder Lebensmittel kauften, gesundes und nachhaltiges Essen häufig schwergemacht. Auch seien sie oft mit teils widersprüchlichen Informationen konfrontiert. Jeder zehnte Mensch in Deutschland sei zuckerkrank, ungesunde Ernährung werde mit 14 Prozent aller Todesfälle in Verbindung gebracht.

Ein vielseitigeres Essen in Kitas und Schulen soll beispielsweise durch verbindliche Ernährungsstandards und Beratung, die Förderung von Schulküchen und Trinkwasserspendern sowie Ernährungsbildung für Kinder und Erziehende gefördert werden. Um die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, werden unter anderem verbindliche Ziele entlang der Lebensmittelkette angestrebt sowie die Information und Unterstützung von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Die Strategie formuliert als weitere Ziele die Stärkung einer pflanzenbetonten Ernährung, einen sozial gerechten Zugang zu gesunder und nachhaltiger Ernährung, die Unterstützung einer angemessenen Nährstoff- und Energieversorgung und Bewegung sowie die Erhöhung des Angebots nachhaltig und ökologisch produzierter Lebensmittel.

Die Vorstandschefin des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, sieht in der Strategie „gute Ansätze“, doch bleibe sie bei den konkreten Maßnahmen „an vielen Stellen schwammig“. Der Zucker- und Fleischkonsum in Deutschland übersteige die empfohlenen Mengen deutlich. „Ob die Ernährungswende mit den beschriebenen Aktivitäten erreicht werden kann, ist fraglich. Teilweise bleibt das Strategie-Papier hinter den Empfehlungen des Bürgerrats Ernährung und des wissenschaftlichen Beirats am Bundesernährungsministerium zurück.“ (ter)

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