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Bündnis mahnt Hitzeschutz für vulnerable Gruppen an

04.06.2025 2:30 Min. Lesedauer

Ein breites Bündnis von Sozialverbänden und Organisationen warnt zum heutigen Hitzeaktionstag eindringlich vor den Folgen extremer Hitze für vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke, Pflegebedürftige und schwangere Frauen. Die Folgen reichten von Dehydrierung bis hin zu Herz-Kreislauf-Versagen.

Während der Marburger Bund eine klimagerechte Gestaltung gesundheitlicher Einrichtungen anmahnte, riefen Sozialverbände dazu auf, Wohnungslose und sozial Schwache in Hitzeschutzplänen zu berücksichtigen. Bundesumweltminister Carsten Schneider kündigte an, bessere Rahmenbedingungen für die Kommunen schaffen zu wollen, damit diese die Bevölkerung effektiver vor hohen Temperaturen schützen könnten.

In einem Forschungsprojekt wolle er untersuchen lassen, „ob es auf nationaler Ebene Regelungsbedarf gibt, damit die Kommunen besser auf extreme Hitze reagieren können“, sagte der SPD-Politiker der „Rheinischen Post“. Er gehe damit auf die Bitten von Ländern und Kommunen ein, die immer wieder weiteren Unterstützungsbedarf durch den Bund einforderten. Das Bundesgesundheitsministerium legte anlässlich des Aktionstages gestern drei neue Hitzeschutzpläne für den Schutz von Menschen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko vor.

Gerade vulnerable Gruppen seien schutzbedürftig, sagte Susanne Johna, Vorsitzende des Klinikärzteverbandes Marburger Bund (MB). Doch vielerorts fehlten für einen wirksamen Hitzeschutz klare Zuständigkeiten, verbindliche Pläne und eine ausreichende Finanzierung. Notwendig seien daher sektorenübergreifende Präventionsmaßnahmen und eine klare Finanzierungsstruktur. Ein Bündnis von Pflegeorganisationen um den Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK)verwies auf die bedeutende Rolle von Pflegefachkräften. Diese seien vor allem für vulnerable Gruppen oft die wichtigsten Ansprechpartner. „Die professionelle Pflege muss endlich als zentrale Akteurin im Hitzeschutz verstanden und politisch gestärkt werden“, verlangte Kevin Galuszka, Vorstandsmitglied der Pflegekammer Nordrhein-Westfalen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso) forderte Hitzeschutzpläne für alle Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste.

Auf die Belange von Obdachlosen machte die Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW), Sabine Bösing, aufmerksam. Sie appellierte an die Bundesregierung, kommunale Hitzeschutzpläne gesetzlich zu verankern, die wohnungslose Menschen ausdrücklich berücksichtigten. Die Bischöfin Kirsten Fehrs, Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, kündigte in der „Rheinischen Post“ an, in diesem Sommer würden Kirchengebäude als kühle Schutzräume zur Verfügung gestellt. (bhu)

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