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DKG fordert bessere Rahmenbedingungen für die Pflege

09.05.2025 3 Min. Lesedauer

Angesichts des gravierenden Mangels an Pflegefachkräften macht sich die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) für bessere Rahmenbedingungen in diesem Berufsfeld stark. Der Pflegeberuf müsse langfristig gestärkt, die Ausbildung attraktiver gestaltet werden und Fachkräfte bräuchten bessere Entwicklungs- und Arbeitsbedingungen, heißt es in einem Positionspapier.

Als ein zentrales Anliegen bezeichnet die DKG die gezielte Nachwuchsförderung. Die Profession Pflege müsse an allgemeinbildenden Schulen über die Lehrpläne präsenter werden, etwa indem Fachkräfte mit Berufserfahrung zu Berufsfindungstagen oder Projektwochen kämen. Auch könnten Schüler und Berufsinteressierte in die Kliniken vor Ort eingeladen werden.
 
Des Weiteren spricht sich die DKG dafür aus, zeitnah per Gesetz die Kompetenzen von Pflegepersonen auszuweiten, damit sie selbstständig heilkundliche Tätigkeiten ausüben dürfen. Infrage kämen hier etwa die Bereiche Wundmanagement, Demenz und Diabetes. Fort- und Weiterbildungen sowie Studiengänge sollen nach Ansicht der Krankenhausgesellschaft vollständig durch die öffentliche Hand oder die Krankenkassen und Krankenversicherungsunternehmen finanziert werden.
 
Darüber hinaus wird in dem Papier die Einführung einer „grundständigen, bundesweit einheitlichen Pflegefachassistenzausbildung“ gefordert. Verbesserte Arbeitsbedingungen in der Pflege erforderten nicht zuletzt den Abbau von Bürokratie. Außerdem müssten Leiharbeitsverhältnisse begrenzt werden. Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf mahnen die Autoren, für Pflegekräfte den Zugang zur Kinderbetreuung zu erleichtern und diese vollständig über das Pflegebudget zu finanzieren. Internationale Fachkräfte sollten schneller und effizienter integriert werden. Notwendig seien ein „bundeseinheitliches, digitales Anerkennungsverfahren“ und die Förderung von Sprachkursen. „Die Herausforderungen sind vielfältig, doch sie lassen sich angehen – mit politischem Willen und klaren Zuständigkeiten“, betonte DKG-Vizechefin Henriette Neumeyer.
 
Auch der Deutsche Pflegerat fordert anlässlich des Internationalen Tages der Pflegenden am Montag die Politik zum raschen Handeln auf. „Es braucht gesunde Rahmenbedingungen, faire Arbeitsbedingungen, echte Mitbestimmung – und eine Kultur, die Pflege als Rückgrat einer funktionierenden Gesellschaft begreift.“ Zu oft sei jedoch das Gegenteil zu erleben: „Überlastung, Ausfallzeiten, ein ständiges Balancieren am Limit.“
 
Die neue schwarz-rote Bundesregierung will eine Kommission zur Erarbeitung einer Pflegereform einsetzen. Das Gremium soll laut Koalitionsvertrag noch dieses Jahr Ergebnisse vorlegen. (sev)

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