Kassen wollen mit Digitalstrategie die Versorgung verbessern
Die gesetzlichen Krankenkassen sehen in der Digitalisierung einen „zentralen Hebel für eine moderne und bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung“. Sie fordern, „als Begleiter und Berater der Versicherten deren Versorgung mitzugestalten“, heißt es in einem Positionspapier des GKV-Spitzenverbandes (GKV-SV), das der Verwaltungsrat am vergangenen Freitag beschlossen hat. „Digitalisierung ist ein Innovationsmotor und muss für eine bessere Versorgung genutzt werden“, erklärte die Verwaltungsratsvorsitzende und Arbeitgebervertreterin Susanne Wagenmann. Hierfür müsse die elektronische Patientenakte (ePA) zur zentralen Plattform weiterentwickelt werden.
Digitalisierung kann laut GKV-SV die Versorgung der Patientinnen und Patienten in vielerlei Hinsicht verbessern und ein Schlüssel zur Optimierung von Behandlungsabläufen und -ergebnissen sein. Voraussetzung für effiziente und bürokratiearme Prozesse sei insbesondere die Datenverarbeitung mit und ohne Künstliche Intelligenz (KI). „Hierfür braucht es klare rechtliche Rahmenbedingungen, denn grundsätzlich sollte die GKV die ihr vorliegenden Daten für alle ihre gesetzlichen Aufgaben nutzen dürfen“, forderte Wagenmann.
Mehrere Punkte stehen für die Kassen bei der Digitalstrategie im Fokus für mehr Effizienz und Qualität. Krankenkassen sollten stärker als bisher „die Möglichkeit haben, digitale Lotsinnen zu sein, die entlang des gesamten Behandlungspfades wirken und Versicherte beim Zugang in die richtige Versorgungsebene unterstützen“, so Verwaltungsratsvorsitzender und Versichertenvertreter Uwe Klemens. Die Kassen müssten rechtlich in die Lage versetzt werden, zeitnah auf Basis taggleich übermittelter Gesundheitsdaten personalisierte Präventions- und Versorgungsangebote anbieten zu können. Digitale Ersteinschätzung und flächendeckende Online-Terminservices sollen laut GKV-SV bedarfsabhängig einen besseren und schnelleren Zugang zur Versorgung ermöglichen. Brüche im Behandlungspfad müssten durch eine kontinuierliche Datenweitergabe sektorenübergreifend beseitigt werden.
Neben einer E-Überweisung braucht es dem Positionspapier zufolge eine Weiterentwicklung der ePA zum Herzstück eines digitalen Versorgungsökosystems mit nutzerfreundlichem Zugang für Versicherte. Versicherte sollten dabei jederzeit die Kontrolle über ihre Gesundheitsdaten haben. Für Mehrwerte durch die ePA sollte KI die Inhalte einfach durchsuchbar machen und sie für Versicherte und Gesundheitsberufe verständlich analysieren und bewerten. Zur Verbesserung der Versorgung sollte die GKV außerdem auch den Datensatz nutzen dürfen, den sie dem im Oktober eröffneten Forschungsdatenzentrum (FDZ) übermittelt. (imo)
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