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Jugendliche kiffen trotz Cannabis-Legalisierung weniger

23.09.2025 2:30 Min. Lesedauer

Trotz der umstrittenen Teillegalisierung ist die Zahl der Cannabiskonsumenten zwischen zwölf und 17 Jahren leicht gesunken. Das geht aus der heute veröffentlichten „Drogenaffinitätsstudie 2025“ des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (Biög) hervor, für die deutschlandweit 7.001 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen zwölf und 25 Jahren befragt wurden. Demnach gaben in diesem Jahr 4,6 Prozent der Mädchen (2023: 6,1 Prozent) und 7,2 Prozent der Jungen (2023: 7,4 Prozent) an, in den vergangenen zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben.

Der Vergleich der Ergebnisse von 2023 und 2025 zeige, dass es nach der Teillegalisierung von Cannabis im Jahr 2024 zu keiner unmittelbaren Veränderung im problematischen Konsumverhalten gekommen sei, so das Biög. Der ehemalige Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, von dem das Gesetz stammt, schrieb bei X: „Die Studie würde bestätigen, was Ziel der Legalisierung war: durch die Debatte über Gefahren bei Kindern und Jugendlichen steigt deren Konsum nicht an oder sinkt." Trotzdem müssten die Ergebnisse noch bestätigt werden. Der Bund will am 1. Oktober eine erste Evaluierung des Konsumcannabisgesetzes (KCanG) vorstellen.

Zugenommen hat derweil der Konsum bei den 18- bis 25-Jährigen Männern. Demnach stieg ihr Anteil von 26,9 Prozent (2023) auf 31,6 Prozent im Jahr 2025. Der Anteil weiblicher Konsumenten dieser Altersgruppe sank dagegen leicht von 19,4 (2023) auf 18,8 Prozent 2025. Das Alter des Erstkonsums liegt bei den Zwölf- bis 25-Jährigen, die mindestens einmal im Leben Cannabis konsumiert haben, im Schnitt bei 17,1 Jahren. Zwischen 2023 und 2025 sei hier keine nennenswerte Veränderung festzustellen, schreiben die Biög-Experten. In den 2000er Jahren sei das durchschnittliche Alter des ersten Cannabiskonsums in beiden Geschlechtergruppen mit 16,3 bis 16,5 Jahren am niedrigsten gewesen.

Nach Angaben von 12,6 Prozent der männlichen und 9,5 Prozent der weiblichen Jugendlichen fällt es ihnen sehr leicht, binnen 24 Stunden Cannabis zu beschaffen. Hier hat es zwischen 2023 und 2025 keine signifikanten Veränderungen gegeben. Von den Befragten, die in den vergangenen zwölf Monaten Cannabis zu sich genommen haben, zeigten 10,7 Prozent der Jugendlichen und 13,2 Prozent der jungen Erwachsenen nach Einschätzung der Wissenschaftler ein problematisches Konsumverhalten. (bhu)

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