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Apotheken drängen auf rasche Honorarreform

14.05.2025 2:30 Min. Lesedauer

Die Apotheker fordern von der neuen Regierung eine rasche Reform der Vergütung. „Wir brauchen eine schnelle Hilfe“, sagte der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Hans-Peter Hubmann, heute auf dem DAV-Wirtschaftsforum in Berlin. Nötig sei eine jährliche Anpassung der Honorare, damit „möglichst keine Apotheken mehr vom Netz gehen“. Die im Koalitionsvertrag vorgesehene Anhebung des Apothekenfixums auf 9,50 Euro sei ein „Startpunkt“. Auch über die Erhöhung der Sonderentgelte etwa für Boten- und Notdienste müsse gesprochen werden. Diese dürften kein Zuschussgeschäft mehr sein.

Die Geschäftsführerin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda), Claudia Korf, verwies auf die sinkende Apothekendichte in Deutschland. Im vergangenen Jahr seien weitere 530 Betriebsstätten verlorengegangen. Dieser Trend setze sich fort. Zum Jahresende 2024 habe es noch 17.041 Apotheken in Deutschland gegeben. Ende des ersten Quartals 2025 sei die Zahl auf 16.908 gesunken. Als positiven Nebeneffekte hätten sich die Betriebsergebnisse der überlebenden Apotheken stabilisiert, führte Korf aus.

Laut dem heute vorgestellten Apothekenwirtschaftsbericht ist der Gesamtumsatz der Apotheken in Deutschland im vergangenen Jahr um sechs Prozent gestiegen – von 66,36 Milliarden Euro 2023 auf 70,4 Milliarden Euro 2024. Die Anstiege der Betriebsergebnisse seien durch  „Kannibalisierung“ erkauft, kommentierte Hubmann. Ein Viertel der Apotheken verharre in einer „prekären wirtschaftlichen Situation“. 26 Prozent der Betriebsstätten hätten 2024 mit einem Betriebsergebnis von unter 75.000 Euro abgeschlossen. Im Schnitt habe der Nettoumsatz einer Apotheke 2024 bei knapp 3,7 Millionen Euro gelegen.

„Die Lage in den Apotheken ist unverändert angespannt“, fügte Hubmann hinzu. Insbesondere die kleinen, häufig in ländlichen Gebieten angesiedelten Betriebsstätten müssten stabilisiert werden, um die flächendeckende Versorgung zu sichern. „Apotheken sind nicht das Problem, sondern ein Teil der Lösung, wenn es darum geht, das Gesundheitssystem zu stabilisieren und effizient auszugestalten.“ (at)

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