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Angebote für pflegende Angehörige realitätsnah gestalten

04.07.2024 3 Min. Lesedauer

Angesichts der enormen Belastung pflegender Angehöriger unterstützt der AOK-Bundesverband den Aufbau sorgender Gemeinschaften, sogenannter „Caring Communities“. Auf diese Weise könnten lokale Netzwerke „Pflegeaufgaben auf viele Schultern verteilen – vor Ort, genau dort, wo Pflege stattfindet“, erklärte die Vorständin des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, heute. Ein entsprechender Vorschlag der Union dazu sei sinnvoll und realitätsnah, erläuterte sie mit Blick auf den gestern im Bundestag beratenen Antrag der CDU/CSU-Fraktion für mehr Anerkennung und Wertschätzung von pflegenden Angehörigen.

Zudem könne durch solche Gemeinschaften das Problem von Isolation und Einsamkeit entschärft werden, das viele pflegende Angehörige und Pflegebedürftige belaste. Wichtig bei den Vorhaben der Union sei es jedoch, Haushaltsmittel zur Finanzierung vorzusehen. „Hier braucht es konkrete Vorschläge. Schon jetzt fehlen dringend benötigte Gelder in den Pflegekassen für die primären Aufgaben der Versorgung der Pflegebedürftigen.“ Die rentenrechtliche Absicherung der pflegenden Angehörigen sei dafür das beste Beispiel.

Die Verbandschefin verwies in diesem Zusammenhang auf jüngst veröffentlichte Zahlen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), nach denen die Belastung pflegender Angehöriger in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Diese wendeten inzwischen im Schnitt 49 Stunden pro Woche für die Pflege ihrer Angehörigen daheim auf. Fast jeder Vierte von ihnen im erwerbsfähigen Alter reduziere zudem die Erwerbsarbeit oder gebe sie ganz auf.

Es sei bekannt, dass vom Gesetzgeber geschaffene Möglichkeiten zur Entlastung kaum genutzt werden. „So haben nur drei Prozent von der Option Gebrauch gemacht, sich bis zu sechs Monate von der Arbeit freistellen zu lassen und das, obwohl die Mehrheit ihren Anspruch kennt. Angebot und Nachfrage scheinen nicht im Einklang zu stehen.“ Insofern begrüße sie den Vorstoß der Union, „diese Angebote zu hinterfragen und stärker an die tatsächlichen Bedarfe der pflegenden Angehörigen anzupassen“. (ter)

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