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AOK-Welt: Neues aus den Regionen

22.09.2023 Thorsten Severin 4 Min. Lesedauer

Die AOKs unterstützen vor Ort mit Initiativen und Präventionsprogrammen und liefern wichtige Daten.

Foto: Ein Arzt untersucht einen Leberfleck bei einer Frau mittels Hautkrebsscreening.
Die Teilnahme an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken.

AOK Nordost

Immer mehr Menschen sind fettleibig

Starkes Übergewicht hat deutlich zugenommen, wie der Gesundheitsatlas der AOK Nordost zeigt. Demnach hat jeder siebte AOK-Versicherte in Mecklenburg-Vorpommern eine Adipositas-Diagnose. Das sind 53 Prozent mehr Menschen als noch vor zehn Jahren. In Brandenburg ist jeder achte Versicherte betroffen, ein Plus von 41 Prozent seit 2013. In Berlin wurde jedem neunten AOK-Versicherten Adipositas bescheinigt – eine Steigerung um 35 Prozent.

Die Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost, Daniela Teichert, nannte die Zuwächse besorgniserregend, zumal die Dunkelziffer weitaus höher liege. Sie forderte daher verbindliche Reduktionsziele für den Fett- und Zuckergehalt von Lebensmitteln. Adipositas ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für viele chronische Krankheiten wie Bluthochdruck (620 Prozent höheres Risiko), Diabetes (450 Prozent), koronare Herzkrankheit (121 Prozent), Rückenschmerzen (104 Prozent), Asthma und COPD bis hin zu Depressionen (85 Prozent) und Krebs.

AOK PLUS

Programm stärkt seelische Gesundheit von Pflegenden

Um die seelische Gesundheit professioneller Pflegekräfte zu fördern, bietet die AOK PLUS gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden das Online-Programm PENELOPE nach dreijähriger Pilotphase jetzt in ganz Sachsen und Thüringen an.

Die Teilnahme ist kostenlos und unabhängig von der Kassen­zugehörigkeit. Der Titel steht für Pausen, Entspannung und emotionale Kompetenzen. Die Pflegekräfte lernen, sich in kürzester Zeit zu entspannen und stressige Situationen zu meistern, Pausen effektiv zu gestalten und eigene Emotionen zu regulieren.

AOK NordWest

Teenager gehen selten zu Jugenduntersuchungen

Eine Auswertung der AOK NordWest zeigt große Lücken bei der Inanspruchnahme der Jugenduntersuchungen J1 und J2. Nicht mal jeder zehnte Teenager im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren in Schleswig-Holstein (8,8 Prozent) und nur jeder fünfte in Westfalen-Lippe (22,3 Prozent) nutzte 2022 die medizinischen Check-ups, die von der AOK kostenfrei angeboten werden. Im Vorjahr waren es in Schleswig-Holstein noch 11,5 Prozent und in Westfalen-Lippe 28,9 Prozent.

Gerade Jugenduntersuchungen leisteten einen wichtigen Beitrag zur körperlichen und seelischen Gesundheit, sagte AOK-Vorstandschef Tom Ackermann. Mit Babys und Kleinkindern gingen Eltern meist regelmäßig zur Vorsorge. Die Motivation lasse aber im Laufe der Jahre nach.
 

AOK Bayern

Kurse für Jugendliche zur psychischen Gesundheit

Mit dem Programm „Youth Aware of Mental Health“ (YAM) macht sich die AOK Bayern für die psychische Gesundheit von Jugendlichen stark. Die Kurse, die die AOK gemeinsam mit der Mental Health Initiative im Schuljahr 2022/23 startete, sollen jetzt auf weitere Schulen in München ausgedehnt werden. Im ersten Jahr haben mehr als 700 Schülerinnen und Schüler in 30 Klassen an insgesamt acht Schulen der Landeshauptstadt teilgenommen.

Ziel ist es, die mentalen Ressourcen der 13- bis 17-Jährigen zu stärken, das Auftreten seelischer Störungen zu verringern und zur Entstigmatisierung der Erkrankungen beizutragen. YAM wurde schon in 16 Staaten weltweit angeboten.
 

AOK Rheinland/Hamburg

Kampagne informiert über Krebsfrüherkennung

Die Teilnahme an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. In einer Umfrage der AOK Rheinland/Hamburg unter gesetzlich Versicherten gaben 37 Prozent derjenigen, die die Vorsorge nicht nutzen, nun als Grund an, dass sie keine Symptome haben. Die größte Motivation, an einer Früherkennung teilzunehmen, ist dagegen die Angst vor einer Krebserkrankung (34 Prozent).

Nur ein Viertel der Befragten wusste, welchen Anspruch auf Früherkennung gesetzlich Versicherte haben. Etwas mehr als die Hälfte (56 Prozent) kannten immerhin Teile ihres Anspruchs. Eine Kampagne soll im Rheinland und in Hamburg nun gezielt über Früherkennung von Brust-, Prostata- und Hautkrebs informieren.
 

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