Daten und Analysen Prävention

Krebsfrüherkennung wird noch zu wenig genutzt

28.11.2024 Hilke Nissen 4 Min. Lesedauer

Je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, umso besser sind die Aussichten auf eine Heilung. Die gesetzliche Krankenversicherung bietet Früherkennungsuntersuchungen für fünf Krebsarten an. Die haben die Versicherten in den vergangenen Jahren höchst unterschiedlich wahrgenommen.

Das Bild zeigt eine karlköpfige FraDas Bild zeigt eine kahlköpfige Frau zum Thema Krebs.
Krebsfrüherkennung ist ein wesentlicher Bestandteil der ambulanten Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen.

Seit mehr als 50 Jahren gibt es in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) Angebote zur Krebsfrüherkennung. Die Entscheidung darüber, welche Untersuchungen in den Leistungskatalog der GKV aufgenommen werden, liegt beim Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA).

Corona-bedingt haben zwischen 2020 und 2021 weniger Menschen die Früherkennungsuntersuchungen wahrgenommen. Inzwischen verzeichnen alle fünf Untersuchungen einen Aufwärtstrend. Teils liegen die Teilnahmezahlen sogar über dem Niveau von 2019. Das zeigt der „Früherkennungsmonitor 2024“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Da es für die einzelnen Untersuchungen unterschiedliche Voraussetzungen und Intervalle gibt, beziehen sich die Angaben auf Untersuchungen pro 100.000 Versicherte.

Die Grafik zeigt die Entwicklung von den fünf Krebsfrüherkennungsleistungen der gesetzlichen Krankenkassen: von 2019 bis 2023 der Untersuchungen, Gebärmutterhalskrebs, Darmkrebs, Prostatakrebs, Brustkrebs, Hautkrebs.

Die krebsbedingten Sterberaten der letzten Jahrzehnte (2000 bis 2020) reduzierten sich bei beiden Geschlechtern (um 17 Prozent bei Männern, um 27 Prozent bei Frauen). Dabei sind die sinkenden Krebssterberaten laut WIdO nicht allein auf das Nutzen der Früherkennungsprogramme, sondern auch auf bessere Aufklärung und Therapiemöglichkeiten zurückzuführen. Die altersstandardisierte Berechnung wird durchgeführt, damit die Effekte der demografischen Veränderungen herausgerechnet werden können, um die Sterblichkeit in den verschiedenen Altersgruppen vergleichbar zu machen.

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