Palliativversorgung und Hospiz
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Inhalte im Überblick
Das ist Palliativversorgung
Die Hospiz- und Palliativversorgung soll schwer kranken und sterbenden Menschen eine umfassende, respektvolle sowie vor allem individuelle medizinische und pflegerische Betreuung bieten.
Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet Palliativmedizin?
Was bringt eine palliativmedizinische Versorgung?
Wie können Hausärzte und Hausärztinnen bei der Palliativversorgung helfen?
Die AOK steht Ihnen zur Seite
Informationen rund um die Pflege und organisatorische Hilfe erhalten Pflegebedürftige und deren Angehörige in der Pflegeberatung.
AOK übernimmt die Kosten für die palliative Versorgung
Die AOK kommt für die pflegerische und ärztliche Versorgung schwer kranker und sterbender Menschen auf. Sie trägt die erforderlichen Kosten der Betreuung auf der Palliativstation eines Krankenhauses oder in einem Hospiz. Auch die von ambulanten Hospizdiensten angebotene Sterbebegleitung zu Hause wird von der AOK über Fördermittel mitfinanziert, sodass die palliative Versorgung für die Versicherten kostenfrei ist. Wenden Sie sich bei Fragen vertrauensvoll an Ihre AOK vor Ort, einen Pflegestützpunkt oder einen Hospizdienst in Ihrer Nähe.
Benötigen Menschen in ihrer letzten Lebensphase eine besonders aufwendige palliativpflegerische und palliativmedizinische Versorgung, übernimmt die AOK die Kosten für die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV).
Hier finden Sie einen Überblick zu sämtlichen Pflegeleistungen der AOK-Pflegeversicherung.
AOK-Palliativwegweiser: Palliativversorgung für Schwerkranke
Mit dem AOK-Palliativwegweiser können Sie online nach Angeboten der palliativen Versorgung suchen, die eine individuelle und umfassende medizinische und pflegerische Betreuung bieten. Nach Eingabe Ihrer Postleitzahl erhalten Sie Adressen und Kontaktdaten in Ihrer Region von:
- Vertragsärzten und -ärztinnen mit der Zusatzbezeichnung Palliativmedizin
- Hospizdiensten und teilstationären Hospizen
- Anbietern der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV-Teams)
- Krankenhäusern mit Palliativbetten/Palliativstationen
- palliativ spezialisierten Pflegeeinrichtungen
- AOK-Pflegeberatungen
- Pflegestützpunkten in Deutschland
Gut zu wissen
Die AOK übernimmt in den meisten Fällen die Kosten für die palliative Versorgung eines schwer kranken und sterbenden Menschen. Bei Palliativleistungen im Rahmen häuslicher Krankenpflege und bei Krankenhausbehandlungen fallen jedoch gesetzliche Zuzahlungen an.
Einrichtungen der Palliativversorgung: Die passende Umgebung finden
Neben der Angst vor Schmerzen ist die Sorge, allein oder unter Fremden zu sterben, die größte Angst vieler Schwerstkranker. Hospize und Palliativstationen in Krankenhäusern achten als stationäre Einrichtungen darauf, eine persönliche Atmosphäre zu schaffen. Wenn es gesundheitlich möglich ist, möchten die meisten Menschen ihre letzten Tage und Wochen im familiären Kreis zu Hause verbringen. Mit der ambulanten Unterstützung von Hospizdiensten und spezialisierten ambulanten Palliativversorgungsteams kann das realisiert werden. Diese Möglichkeiten gibt es:
- in den eigenen vier Wänden, begleitet von den Angehörigen, gegebenenfalls mit Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes, eines Palliativarztes oder einer Palliativärztin, einem Team der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV-Teams) oder Hospizdienste
- auf einer Palliativstation im Krankenhaus, begleitet von Ärzten, Ärztinnen und Pflegepersonal, unterstützt von den Angehörigen
- in einem Hospiz oder Tageshospiz, begleitet von Pflegepersonal und Pflegefachpersonen mit Zusatzqualifikationen, unterstützt von den Angehörigen
Ambulante Palliativversorgung
Spezialisierte ambulante Palliativversorgung
Pflegedienste mit dem Schwerpunkt Palliativversorgung
Ärzte und Ärztinnen mit der Zusatzbezeichnung „Palliativmedizin“
Ambulante Hospizdienste
Stationäre Palliativpflege: Pflegeeinrichtungen und Palliativstationen
Hospize
Krankenhäuser
Palliativpflege in vollstationären Pflegeeinrichtungen
Sterbebegleitung: Was Sie als Angehöriger tun können
Sterben und Tod lösen häufig Angst, Ohnmachtsgefühle und Verunsicherung aus. Die Folge ist eine große Sprachlosigkeit, unter der alle leiden: Der Sterbende fühlt sich gehemmt, das zu sagen, was ihm noch wichtig wäre. Die Angehörigen wissen nicht, was angemessen ist, und schweigen lieber. Umso wichtiger ist es, dass Sie offen mit der Situation umgehen:
- Behandeln Sie den Sterbenden immer als anwesend – auch wenn er passiv wirkt.
- Sprechen Sie den Sterbenden direkt an. Höchstwahrscheinlich hört er Sie noch.
- Lassen Sie ihn Ihre Nähe spüren, indem Sie ihn streicheln oder die Hand halten. Körperlicher Kontakt wirkt beruhigend.
- Gehen Sie auf die Symbolsprache des Sterbenden (beispielsweise eine Reise, auf die er gehen will) ein und ermuntern Sie zum Weitererzählen.
- Fragen Sie, was der andere für seinen letzten Weg noch braucht.
- Fragen Sie auch sich selbst, was Ihnen noch am Herzen liegt, bevor Sie den anderen gehen lassen können.
- Besprechen Sie Dinge, die der Sterbende nicht anhören soll, in einem anderen Raum.
Freistellung von der Arbeit
Umständen dafür vom Job ganz oder teilweise freistellen lassen. Laut Pflegezeitgesetz haben Beschäftigte Anspruch auf eine Freistellung von bis zu drei Monaten. Dabei spielt es keine Rolle, ob die betroffene Person zu Hause oder in einem Hospiz betreut wird. Zu nahen Angehörigen zählen neben Ehe- und Lebenspartnern, Eltern, Großeltern und Kindern auch Stiefeltern sowie Schwägerinnen und Schwager.
Dies gilt jedoch nur, wenn die Beschäftigung in einem Unternehmen mit regelmäßig mehr als 15 Beschäftigten stattfindet. Um diese Zeit finanziell abzusichern, kann beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben ein zinsloses Darlehen beantragt werden.
Abschied nehmen: Empfehlungen für Angehörige
Für Angehörige ist die emotionale Belastung in dieser Zeit enorm. Umso wichtiger ist es, die Grenzen der eigenen Belastbarkeit zu erkennen:
- Sprechen Sie über Ihre Gefühle. Einen geliebten Menschen beim Sterben zu begleiten, ist eine große Herausforderung und stellt eine hohe emotionale Belastung dar. Darüber zu reden hilft.
- Setzen Sie sich nicht unter Druck. In dem Bewusstsein, dass nur noch wenig Zeit bleibt, entwickeln viele Angehörige einen zu hohen Anspruch an sich selbst.
- Erlauben Sie sich eine Auszeit, um zwischendurch zur Ruhe zu kommen. Auch Sie brauchen Zeit, um das Erlebte zu realisieren. Vielleicht besteht die Möglichkeit, sich bei der Betreuung mit anderen Familienmitgliedern abzuwechseln.
- Sie haben ein Recht auf Hilfe. Auch wenn Sie sich jetzt komplett auf die Not des Sterbenden konzentrieren: Es ist völlig in Ordnung, wenn Sie sich bei der Trauerarbeit unterstützen lassen.
Selbsthilfegruppen
Neben den professionellen Angeboten in der Hospiz- und Palliativversorgung sind vor allem Selbsthilfegruppen eine wichtige Anlaufstelle für Angehörige. In Selbsthilfegruppen können sie sich austauschen und Unterstützung in dieser schweren Lebenslage finden. Zusätzlich werden oft wichtige Informationen und Tipps weitergegeben.
Passende Informationen
NAKOS – Nationale Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe
Selbsthilfekontaktstelle der Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V.
Deutsche PalliativStiftung (DPS)
Informationen zu Möglichkeiten der palliativen Versorgung am Lebensende
Psychosoziale Beratungsstellen bieten Hilfe
Ein neutraler Ort hilft vielen Angehörigen, sich auszusprechen. In psychosozialen Beratungsstellen haben speziell geschulte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein offenes Ohr für Ihre Sorgen und Gefühle. Sie beraten auch zu Entlastungsangeboten für den Alltag. Die psychosoziale Begleitung hilft zudem, einen Weg zu finden, ohne den geliebten Menschen weiterzuleben. Das nimmt Ängste und beruhigt damit auch den Sterbenden.
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