Risiko Polypharmazie: So können Sie sich schützen
Rund 6,6 Millionen AOK-Versicherte wenden fünf oder mehr Arzneimittel gleichzeitig an und sind damit von Polypharmazie betroffen. Besonders im höheren Lebensalter steigt die Wahrscheinlichkeit gleichzeitig auftretender Krankheiten und dadurch mehrere Arzneimittel gleichzeitig zu benötigen.
Die Risiken von Polypharmazie können erheblich sein
Mit der Anzahl der eingenommenen Arzneimittel steigt das Risiko für Neben- und Wechselwirkungen, die mitunter schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben können. Ältere Menschen sind besonders gefährdet, da sich mit dem Alter auch der Stoffwechsel verändert. Personen mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion etwa können Medikamente dann weniger gut im Körper abbauen.
Die Wechselwirkungen können bei Betroffenen gravierende Funktionsstörungen (z.B. Schwindel, Verwirrtheit, erhöhte Sturzgefahr) auslösen, auch klinisch relevante arzneimittelbezogene Probleme wie etwa Nierentoxizität, Einfluss auf die Herzfrequenz sowie Blutungsrisiken stellen ein besonders hohes und oft unterschätztes Risiko dar.
Weitere Risiken können durch die korrekte Anwendung der Arzneimittel und die kontinuierliche Beobachtung der vollständigen Medikation verringert werden. Denn bei der Einnahme von vielen Arzneimitteln gleichzeitig kann es leicht zu Anwendungsfehlern kommen – sei es durch Verwechslung der Präparate oder durch unsachgemäße Einnahme.
Ihr Patientenrecht: der Medikationsplan
Um diesen Risiken entgegenzuwirken, ist eine sorgfältige und koordinierte Arzneimitteltherapie erforderlich. Ein Medikationsplan, der alle eingenommenen und angewendeten Medikamente auflistet, kann helfen, Ihre Sicherheit zu gewährleisten und unerwünschte Folgen zu minimieren. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin erstellt den Medikationsplan für Sie. Eine regelmäßige Prüfung des Plans im Rahmen einer Polymedikationsberatung erfolgt ebenfalls durch den Hausarzt oder die Hausärztin oder als pharmazeutische Dienstleistung (pDL) durch Ihre Apotheke.
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