Vorlesen kommt zu kurz: Jedes dritte Kind hört kaum Geschichten

Jedes dritte Kind in Deutschland bekommt nicht oder zu selten vorgelesen. So das Ergebnis einer Befragung der Stiftung Lesen. Vorlesen legt jedoch den Grundstein für erste Leseerfahrungen und fördert langfristig die Bildungskompetenz von Kindern. Das können Eltern tun, um ihre Kinder zu unterstützen.
Eine junge Familie mit einem kleinen Kind liegt gemeinsam in einem gemütlichen Bett im Elternschlafzimmer. Der Vater liest seiner Tochter aus einem Buch vor. Das kleine Mädchen hört gespannt zu.© iStock / miniseries

Ohne Vorlesen fehlt Lesemotivation bei Kindern

Rund 32 Prozent der Eltern von Kindern im Alter von 1 bis 8 Jahren lesen ihren Kindern nicht oder nur selten vor. Zudem können Eltern, die selten oder nie vorlesen, nicht ausreichend einschätzen, ob ihrem Kind das Lesenlernen schwerfällt oder nicht. Auch fehlt es in diesen Familien häufig an ausreichend Kinderbüchern. Das zeigt die letzte Befragung des Vorlesemonitors der Stiftung Lesen. Diese fehlenden Vorleseimpulse in der Familie können dazu führen, dass Kindern wichtige Grundlagen für die eigene Lesemotivation im Grundschulalter fehlen.

Vorlesen fördert Bildungskompetenz

Mit regelmäßigem Vorlesen können Eltern hingegen den Grundstein zum Lesenlernen bei ihren Kindern legen und positive Verbindungen zum Lesen schaffen. Zusätzlich fördern sie damit bereits in sehr jungen Jahren die Bildungskompetenz ihrer Kinder. Denn die Ergebnisse des Vorlesemonitors legen nahe: Kindern, denen regelmäßig vorgelesen wird, verfügen über einen größeren Wortschatz, haben bessere Schulnoten und mehr Spaß am Selberlesen. Zudem ist Lesekompetenz auch eine wichtige Voraussetzung für Gesundheitskompetenz. Denn wer richtig lesen kann, ist auch in der Lage, sich über einen gesunden Lebensstil zu informieren und gesundheitsbewusst zu leben.

Lesefreude von Kindern stärken

Lesekompetenz ist eine wichtige Grundlage für viele Bereiche des Lebens. Eltern können das mit Vorlesen oder gemeinsamem Lesen unterstützen und so die zukünftige Lesefreude ihrer Kinder bereits in sehr jungen Jahren fördern. Folgende Möglichkeiten bieten sich an, um die Leselust von Kindern zu wecken:

  • Vorlese-Rituale in der Familie schaffen, zum Beispiel regelmäßig vor dem Abendessen oder vorm Schlafengehen etwas vorlesen.
  • Eine gemütliche und ruhige Vorlese-Ecke zu Hause einrichten. Das sorgt für Konzentration bei kleinen Kindern.
  • Gemeinsam mit dem Kind in die Bibliothek gehen und nach spannenden Vorlesebüchern und Geschichten suchen.
  • Vorlesen nicht nur auf Bücher beschränken, sondern auch weitere Medien nutzen wie Comics, Kinderzeitschriften, Hörbücher oder Apps zum Vorlesen.
  • Regelmäßig selbst lesen und damit als Vorbild Kindern die Freude am Lesen vermitteln.
  • Für den Bundesweiten Vorlesetag am 21. November anmelden und einer lokalen Kindergruppe eine selbstgewählte Geschichte vorlesen.
  • Die Begeisterung für Geschichten mit anderen teilen und ein Ehrenamt zum Vorlesen übernehmen, zum Beispiel für regelmäßiges Vorlesen in Kita-Gruppen, öffentlichen Büchereien, Begegnungsstätten oder Familienzentren.

AOK unterstützt Bundesweiten Vorlesetag

Der Bundesweiten Vorlesetag ist eine Initiative der Stiftung Lesen, DIE ZEIT sowie der Deutsche Bahn Stiftung und findet jedes Jahr am dritten Freitag im November statt. Die AOK unterstützt den Bundesweiten Vorlesetag und stellt Eltern und pädagogischen Fachkräften Vorlese-Geschichten zum Beispiel mit dem Drachenkind Jolinchen zur Verfügung. Zudem wird es verschiedene Aktionen der AOK rund ums Vorlesen in ganz Deutschland geben.

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Aktualisiert: 17.11.2025

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