Selbsthilfe bei Allergien

Mehr als ein Drittel der Deutschen hat eine diagnostizierte Allergie – vor allem Heuschnupfen. Das zeigt eine aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen, da viele Betroffene der Erhebung zufolge keinen Arzt aufsuchen. Umso wichtiger sind leicht zugängliche Hilfsangebote – etwa durch Selbsthilfegruppen, Patientenorganisationen oder Online-Communities in Blogs und sozialen Netzwerken.

Foto eines Mannes im mittleren Alter, der sich draußen vor frühlingshafter Kulisse die Nase putzt
Durch den Klimwandel nehmen Allergien wie Heuschnupfen zu.

Den in der forsa-Erhebung Befragten zufolge leiden 36 Prozent unter einer ärztlich bestätigten Allergie. Davon sind 59 Prozent von einer Pollenallergie und 34 Prozent von einer Hausstaub- beziehungsweise Milbenallergie betroffen – gefolgt von 26 Prozent mit einer Medikamentenallergie und 25 Prozent mit Tierhaarallergien. Darüber hinaus denken 14 Prozent der Teilnehmenden, von einer Allergie betroffen zu  sein, ohne dass eine Diagnose vorliegt. Der Umfrage nach dürften also 50 Prozent der Deutschen eine Allergie haben.

Mehr Allergien durch Klimawandel

Der Klimawandel verschärft das Problem, denn durch die steigenden Temperaturen kommt es zu früheren Blühzeiten und die Pollensaison verlängert sich spürbar. Außerdem steigern erhöhte CO2-Werte die Pollenproduktion und durch die Ausbreitung nicht-heimischer Pflanzen kommen neue Pollenallergene ins Land.

Umso wichtiger sind niedrigschwellige Unterstützungsangebote der Selbsthilfe. Denn obwohl die meisten Betroffenen mit Diagnose Maßnahmen gegen ihre Allergie ergreifen – 64 Prozent setzen auf Antihistaminika oder Kortison, fast die Hälfte meidet Allergieauslöser, 29 Prozent haben eine Hyposensibilisierung gemacht – beeinträchtigen Allergien der Befragung zufolge den Alltag weiterhin stark: 62 Prozent fühlen sich bei Aktivitäten im Freien belastet, 43 Prozent bei ihren Hobbys und 42 Prozent sogar beim Schlafen.

Dazu kommen Unsicherheiten im Umgang mit Allergien: So muss ein Fünftel der Betroffenen sein Umfeld immer wieder auf die Allergien hinweisen. 13 Prozent haben sogar das Gefühl, dass ihre Allergien nicht ernst genommen werden. Auch das Umfeld selbst gibt an, unsicher zu sein, auf welche Weise die Rücksichtnahme erfolgen soll (33 Prozent) oder hat Angst, Betroffene zu gefährden (22 Prozent).

Anlaufstelle Selbsthilfe

Anlaufstellen, wie Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen können mit Informationsmaterialien über Allergien und Unverträglichkeiten aufklären, Kontakt zu Expertinnen und Experten sowie zu anderen Betroffenen und ihren Angehörigen herstellen und Tipps für den Umgang mit der Erkrankung geben. 

Die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… fördert Selbsthilfe-Organisationen zum Thema, zuletzt etwa eine Broschüre der Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind (AAK) zu außerhäuslicher Verköstigung bei Allergien. Zudem stellt die AOK online Tipps zur Behandlung verschiedener Allergien wie Heuschnupfen, Hausstaub- und Schimmelpilzallergie zur Verfügung.