Strukturierte Behandlungsprogramme werden ausgebaut
Zum 1. Juli 2025 ist in Schleswig-Holstein das Disease-Management-Programm (DMP) Rheumatoide Arthritis gestartet. Versicherte der AOK NordWest können sich seitdem für das Programm einschreiben, mit fünf weiteren Kassenärztliche Vereinigungen führen die AOK und andere Kassen bereits Verhandlungen zur Einführung des Programms.

Neben dem neuen Rheumaprogramm ist auch das DMP Osteoporose auf dem Vormarsch und wurde bis Juli 2025 bereits bei acht AOKs eingeführt. Weitere AOKs folgen in Kürze, so dass bis Ende 2025 das Behandlungsprogramm voraussichtlich flächendeckend zur Verfügung stehen wird. Das DMP Osteoporose richtet sich an Frauen ab dem vollendeten 50. und an Männer ab dem vollendeten 60. Lebensjahr, bei denen die gesicherte Diagnose einer medikamentös behandlungsbedürftigen Osteoporose besteht. Zentrale Elemente des DMP sind Patientinnen- und Patientenschulungen und die medikamentöse Einstellung. Betroffene können sich für das Programm in teilnehmenden Hausarztpraxen einschreiben. Dort werden sie umfassend über die Inhalte des DMP Osteoporose und auch über die damit verbundene Verwendung ihrer Daten aufgeklärt. Den Mehraufwand bei der Patientenbetreuung und -schulung sowie bei der Dokumentation erhalten die Ärztinnen und Ärzte zusätzlich vergütet.
DMP sorgen für bessere Versorgungsqualität
Seit 2002 wurden und werden in Deutschland nach und nach Disease-Management-Programme zu verschiedenen Erkrankungen eingeführt: Diabetes Typ 1 und Typ 2, Asthma, COPD, Brustkrebs, Koronare Herzkrankheit, Osteoporose und Rheumatoide Arthritis . Ziel der DMP in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist es, den Behandlungsablauf und die Qualität ist ein zentrales Versorgungsziel der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im Rahmen der… der Versorgung für diese Patienten zu verbessern. Durch eine strukturierte und kontinuierliche medizinische Betreuung sollen Folgeschäden vermieden und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten erhalten oder verbessert werden. Langfristig sollen durch die DMP auch Kosten, zum Beispiel für die Therapie von Spätfolgen, gesenkt werden. Die Teilnahme an einem DMP ist für Versicherte, Ärztinnen und Ärzte freiwillig. Voraussetzung ist, dass sich chronisch kranke Menschen aktiv am DMP beteiligen, die vereinbarten Arzttermine einhalten und bei Bedarf empfohlene Schulungsangebote wahrnehmen.
Neben den aktuell in die Fläche gehenden neuen Programmen Osteoporose und Rheumatoide Arthritis sind bei bestehenden Programmen Aktualisierungen geplant, da die medizinischen Inhalte der DMP regelmäßig überprüft und auf den neuesten Stand gebracht werden. Beim DMP Diabetes mellitus Typ 1 werden diese Anpassungen voraussichtlich ab 1. Oktober 2026 umgesetzt, beim DMP Koronare Herzkrankheit (KHK) sollen Änderungen zum 1. Juli 2026 in Kraft treten.
Neue Behandlungsprogramme für Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz, Adipositas, chronischen Rückenschmerzen und Depressionen sollen ebenfalls zeitnah eingeführt werden. Zu diesen DMP hat der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) bereits die inhaltlichen Grundlagen beschlossen.