AOK-Tipps bei Zöliakie
Zöliakie ist eine chronische Entzündung der Dünndarmschleimhaut und beruht auf einer Unverträglichkeit gegenüber dem Klebereiweiß Gluten – rund ein bis zwei Prozent der Menschen in Europa sind betroffen.

Ernährungsumstellung hilft Betroffenen
Das Eiweißgenmisch Gluten steckt in den meisten gängigen Getreidesorten wie in Weizen, Dinkel, Roggen, Hafer, Gerste und Grünkern sowie in den alten Weizensorten Einkorn, Emmer und Kamut. Etwa ein bis zwei Prozent der Menschen in Europa haben eine nachgewiesene Zöliakie.
Diese Autoimmunkrankheit kann in jedem Alter auftreten und verursacht unangenehme Beschwerden wie Durchfall, Übelkeit und einen aufgeblähten Bauch. Die Schleimhaut des Dünndarms reagiert nämlich mit Entzündungen durch die Aufnahme von Gluten. Durch die Entzündung verkümmern mit der Zeit die winzigen, fingerförmigen Darmzotten. „In der Folge kann der Körper nicht mehr genügend Nährstoffe aus dem Darm aufnehmen und es besteht die Gefahr einer Mangelernährung. Die Betroffenen leiden lebenslang unter einer Unverträglichkeit gegen Gluten“, erläutert Marion Weber, Gesundheitsmanagerin von der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Rheinland-Pfalz/Saarland. „Besteht der Verdacht auf eine Zöliakie, sollte fachärztlicher Rat eingeholt werden.“ Um die Diagnose zu stellen, werden Antikörper aus dem Blut bestimmt sowie Gewebeproben aus der Dünndarmschleimhaut entnommen.
„Steht die Diagnose fest, ist es wichtig, dass Betroffene ihre Ernährung umstellen und glutenfrei essen“, sagt Weber. Wenn Betroffene selbst kleinste Mengen an Gluten meiden, haben sie in der Regel keine Beschwerden. Um die Umstellung der Ernährung besser zu bewältigen, ist eine Ernährungsberatung sinnvoll.
Unproblematisch sind glutenfreie Getreidesorten wie Reis, Mais, Hirse und Buchweizen oder als Alternative Kartoffeln. Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Salate, Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Nüsse, Eier und Honig sind von Natur aus glutenfrei. Essen können Menschen mit Zöliakie außerdem Tofu, Sojamilch und Mozzarella in Salzlake. Es gibt ein umfangreiches Angebot an glutenfreien Lebensmitteln, sodass Betroffene auf Brot, Nudeln und Kuchen nicht verzichten müssen. Welche verarbeiteten Lebensmittel unbedenklich sind, erkennt man an der Aufschrift „glutenfrei“ auf der Verpackung und einer durchstrichenen Ähre. Bei loser Ware sollte nachgefragt werden.
Vorsicht geboten ist zum Beispiel bei Wurstwaren, Joghurt, Eiscreme, Pudding, Schokolade oder Fertiggerichten, in denen glutenhaltiges Mehl als Bindemittel steckt. Bier und Malzbier enthalten ebenfalls Gluten. Da auch Arzneimittel Nach der Definition des Arzneimittelgesetzes (AMG) sind Arzneimittel insbesondere Stoffe und… das Getreideeiweiß enthalten können, empfiehlt sich, die Inhaltsstoffe von Medikamenten ebenfalls zu prüfen oder sich in der Apotheke Den Apotheken als Gewerbebetrieben für die Zubereitung und den Verkauf von Arzneimitteln ist durch… oder Arztpraxis beraten zu lassen. Vor der Zubereitung glutenfreier Mahlzeiten muss das Kochgeschirr sorgfältig gereinigt werden, am besten ist ein separates für Menschen mit Zöliakie. Glutenhaltige und glutenfreie Lebensmittel sollten getrennt gelagert werden. Und es sind Restaurants zu bevorzugen, die sich mit der Zubereitung glutenfreier Speisen auskennen.
Auch bei Menschen ohne Glutenunverträglichkeit sind glutenfreie Lebensmittel zunehmend beliebt. „Der Verzehr glutenfreier Nahrungsmittel ist aber nur bei einer ärztlich gesicherten Diagnose sinnvoll“, betont Weber. Da vor allem Getreide eine Vielzahl an Vitaminen und Spurenelementen enthält, kann der Verzicht darauf zu einer Unterversorgung In der vertrags(zahn)ärztlichen Versorgung erstellen die Kassen(zahn)ärztlichen Vereinigungen im… mit lebenswichtigen Nährstoffen führen.