Pressemitteilung

Positiver Trend verstetigt sich: Weniger risikoreiche Antibaby-Pillen in Schleswig-Holstein verordnet

15.08.2024 AOK NordWest 3 Min. Lesedauer

Dennoch: Fast jede zweite junge Frau unter 22 Jahren erhält risikoreiche Präparate

Foto zeigt eine auf einem Sofa sitzende Frau, die in der einen Hand eine Packung mit Antibabypillen in der Hand hält, in der anderen den Beipackzettel dazu, den sie mit skeptischem Blick durchliest.
Die Wahl für ein Verhütungsmittel in Schleswig-Holstein ist eine individuelle Entscheidung, die unter gründlicher Abwägung der Risiken und des Nutzens getroffen werden sollte.

Kiel. Risikoreiche Antibaby-Pillen werden von den Ärztinnen und Ärzten in Schleswig-Holstein immer seltener verschrieben. Dieser positive Trend setzt sich nunmehr seit Jahren fort. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor. Danach ist der Verordnungsanteil der kombinierten oralen Verhütungsmittel mit einem höheren Risiko für die Bildung von Thrombosen und Embolien in den letzten zehn Jahren in Schleswig-Holstein kontinuierlich von 65,6 Prozent im Jahre 2014 auf 46,8 Prozent im Jahr 2023 gesunken. „Das ist grundsätzlich eine positive Entwicklung. Dennoch erhalten immer noch fast die Hälfte der Mädchen und jungen Frauen risikoreichere Präparate der neueren Generation. Dies ist nach wie vor eine bedenkliche Zahl, die kritisch betrachtet werden muss. Denn es gibt durchaus Alternativen, die ein niedrigeres Risiko für Thrombosen und Embolien mit einem guten Empfängnisschutz verbinden“, sagt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann.

„Immer noch fast die Hälfte der Mädchen und jungen Frauen erhalten risikoreichere Präparate der neueren Generation.“

Tom Ackermann

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest

Größeres Bewusstsein zum Thema Verhütung

Die Gründe für die Verstetigung dieser Entwicklung sieht Ackermann vor allem in der wachsenden Informiertheit und in einem größeren Bewusstsein der Mädchen und jungen Frauen um die Nachteile der klassischen Pille. „Dass eine hormonelle Verhütung auch Risiken hat, wird gerade in den sozialen Medien immer stärker thematisiert“, so Ackermann. Die Wahl für ein Verhütungsmittel bleibe eine ganz individuelle Entscheidung, die nur unter gründlicher Abwägung der Risiken und des Nutzens getroffen werden sollte. Dazu gehöre aber auch der Fakt, dass die Pille seit mehr als 60 Jahren als eines der wirksamsten Verhütungsmittel gilt.

Zudem würden Ärztinnen und Ärzte ihre Patientinnen auf Grundlage der medizinischen Vorerkrankungen und individuellen Lebensumstände beraten und über unterschiedliche Risiken, auch bezüglich Thrombosen oder Embolien, aufklären.

Grafik zeigt in einem Balkendiagramm die Entwicklung der risikoreicheren Antibabypillen-Verordnungen in Schleswig-Holstein
Die risikoreichen Antibabypillen-Verordnungen in Schleswig-Holstein sind in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken.

Thrombosen und Embolien mit risikoärmeren Präparaten vorbeugen

Je nach Wirkstoffen und deren Kombination wird in Ein-, Zwei- oder Dreiphasen-Präparate unterschieden. Kombinierte hormonale Verhütungsmittel (KOK) wie die Pille enthalten immer zwei Arten von Hormonen: Östrogene und Gestagene. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 97 unterschiedliche KOK-Präparate verordnet. In Bezug auf Schwangerschaftsverhütung sind sämtliche Gestagene gleich wirksam. Als risikoärmer gelten kombinierte orale Kontrazeptiva, die unter anderem die Gestagene Levonorgestrel, Norethisteron und Norgestimat enthalten.

„Insbesondere junge Frauen, die sich für die Verhütung mit der Pille entscheiden und erstmals ein orales Kontrazeptivum einnehmen, sollten sich von ihrem Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… oder ihrer Ärztin über die Risiken und Symptome aufklären lassen und möglichst auf ein Präparat mit einem Gestagen der Risikoklasse Eins zurückgreifen“, rät Ackermann.

Auch Frauen, die schon viele Jahre mit der Pille verhüten, sollten bei Anzeichen einer Thrombose oder Embolie sofort einen Arzt aufsuchen. Symptome für eine Thrombose können sein: Starke Schmerzen oder Schwellungen sowie ein merkliches Spannungs- oder Schweregefühl im Bein sowie eine bläulich-rote Verfärbung oder glänzende Haut. Typische Anzeichen einer Lungenembolie sind plötzlich auftretende Atemnot, atemunabhängiger Brustschmerz, Herzrasen oder unerklärlicher Husten.

Die Pille wird für gesetzlich krankenversicherte Mädchen und Frauen bis zum vollendeten 22. Lebensjahr von den Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… erstattet.

Weitere Infos zu Verhütungsmittel im Internet unter aok Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… .de in der Rubrik Leistungen von A bis Z.

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  • Foto: Verordnungen der Antibabypille in Schleswig-Holstein

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Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest