Pressemitteilung

Anstieg bei Bandscheiben-Operationen in Westfalen-Lippe

11.04.2024 AOK NordWest 3 Min. Lesedauer

Vor Operation Behandlungsalternativen prüfen

Foto zeigt ein Arzt-Patientengespräch, bei der eine Ärztin einem Patienten ein Röntgenbild mit einer Wirbelsäule zeigt und erklärt.
Bei einem Bandscheibenvorfall hilft häufig eine konservative Therapie mit Schmerzmitteln und unterstützenden Maßnahmen wie Physiotherapie.

Dortmund. In Westfalen-Lippe wurden im vergangenen Jahr wieder mehr Bandscheiben-Operationen durchgeführt. Das belegt eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest. Danach sind die stationären Eingriffe bei AOK-Versicherten im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 Prozent auf insgesamt 3.919 Bandscheiben-OPs angestiegen. Ob eine solche Operation tatsächlich immer erforderlich ist, sollte in jedem Einzelfall sorgfältig abgewogen werden. „Die starken Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall können den Alltag der Betroffenen stark beeinflussen. Inzwischen ist bekannt, dass bei den meisten Fällen ein operativer Eingriff nicht erforderlich ist und stattdessen häufig eine Therapie mit Schmerzmitteln und unterstützenden Maßnahmen wie Physiotherapie hilft. Deshalb empfehlen wir vor einer Operation unbedingt eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen“, sagt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann. 

„Vor einer Bandscheiben-Operation sollten sich Patienten eine ärztliche Zweitmeinung einholen. Die Kosten dafür tragen die gesetzlichen Krankenkassen für ihre Versicherten.“

Tom Ackermann

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest

Bandscheiben – die Stoßdämpfer

Die Bandscheiben sind die unsichtbaren Helfer der Wirbelsäule und liegen wie Stoßdämpfer zwischen den einzelnen Wirbeln. Durch ihre elastische Konstruktion halten sie einem enormen Druck stand. Sie federn täglich bis zu Hunderte Kilo schweren Druck auf die Wirbelsäule ab. Durch Verschleiß und Abnutzung verlieren die Bandscheiben mit der Zeit an Elastizität, werden rissig und spröde. Bewegungsmangel, Alter, Fehl- und Überlastung sowie Übergewicht beschleunigen den Prozess.

Schmerzen beim Bandscheibenvorfall

Jede einzelne Bandscheibe besteht aus einem äußeren Faserring und einem inneren Gallertkern. Bei einem Bandscheibenvorfall wölbt sich der gelkissenartige Gallertkern durch die Risse des spröden Faserrings. Man spricht dabei von einem Vorfall, weil die Bandscheibe sich buchstäblich vorwölbt und auf die umliegenden Nerven drückt. Durch den andauernden Druck sind die Nerven gereizt und es kommt zu starken Rückenschmerzen bis hin zu Taubheitsgefühlen und Lähmungserscheinungen. In den meisten Fällen tritt ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS) auf.

Operation: ja oder nein?

Die meisten Menschen, die einen Bandscheibenvorfall haben, benötigen keine Operation, denn meist lassen die Beschwerden innerhalb von sechs Wochen von allein nach. Bis dahin stehen nicht operative Behandlungen zur Verfügung, die dabei helfen sollen, die Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu erhalten oder zu verbessern. Bevor eine Rückenoperation durchgeführt wird, sollten konservative Behandlungen wie beispielsweise Physiotherapie und eine begleitende medikamentöse Therapie ausgeschöpft sein. Eine passive Therapie nach dem Motto, ich lege mich hin und lasse mich massieren, hilft nicht. Wer fit werden will, muss mitarbeiten. Am besten geht das mit Bewegung. Radfahren, Nordic Walking, Yoga, Schwimmen, moderates Ausdauertraining und gezielte Übungen können die Muskulatur kräftigen.

Ärztliche Zweitmeinung einholen

Bei Patientinnen und Patienten mit starken Schmerzen oder drohenden neurologischen Ausfällen sowie stark eingeschränkter Mobilität und Funktionalität kann eine Indikation zu einem Eingriff gestellt werden. Ziel einer Operation bei einem Bandscheibenvorfall ist es, das Bandscheibengewebe zu entfernen, das den Nerv reizt. Der Nerv soll wieder mehr Raum bekommen, damit die Reizung abklingen kann und Beschwerden wie Schmerzen verschwinden. „Vor einer Bandscheiben-Operation sollten sich Patienten eine ärztliche Zweitmeinung In ausländischen Versicherungssystemen muss teilweise vor bestimmten Leistungen wie Operationen oder… einholen, die unabhängig und neutral sein sollte. Die Kosten dafür tragen die gesetzlichen Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… für ihre Versicherten“, sagt Ackermann. Die Zweitmeinung dient dazu, sich ein umfassendes Bild über den Gesundheitszustand zu machen und sich zu vergewissern, ob die geplante Operation erforderlich und richtig ist oder es Behandlungsalternativen gibt. Dabei prüft ein weiterer Facharzt Will ein Arzt nach erfolgter Approbation eine Fachgebietsbezeichnung (zum Beispiel Arzt für… den bisherigen Befund und führt ein Anamnese- und Beratungsgespräch durch.

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Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest