Pressemitteilung

AOK-Gesundheitsatlas Asthma bronchiale: Deutlicher Anstieg der Asthma-Erkrankten

25.04.2024 AOK NordWest 3 Min. Lesedauer

Große regionale Unterschiede in Westfalen-Lippe

Das Foto zeigt eine ältere Frau, die von einer Ärztin mit dem Stethoskop im vorderen Brustbereich abgehört wird.
Frauen in Westfalen-Lippe sind deutlich häufiger von Asthma betroffen als Männer.

Dortmund. In Westfalen-Lippe sind in 2022 die Behandlungsfälle der chronischen Lungenerkrankung Asthma bronchiale wieder gestiegen. Das geht aus dem aktuellen ‚AOK-Gesundheitsatlas Asthma bronchiale‘ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor. Danach waren in 2022 insgesamt 405.600 Menschen an Asthma bronchiale erkrankt und deshalb in ärztlicher Behandlung. Das ist ein Anstieg von 10,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 368.200 Betroffenen. Auffällig: Innerhalb von Westfalen-Lippe gibt es jedoch große regionale Unterschiede: Die höchste Asthma-Prävalenz wurde in Hagen (6,24 Prozent) erreicht, die geringste in Münster (3,54 Prozent). Asthma-Erkrankungen können als Folge von Infektionen der unteren Atemwege auftreten. Nach der Corona-Pandemie und dem Wegfall der Abstands- und Hygieneregeln sind Infektionskrankheiten in 2022 sprunghaft angestiegen. Besonders Atemwegsinfekte und andere Erkältungskrankheiten haben sich wieder ungehindert ausgebreitet. „In der Folge könnte dies dazu geführt haben, dass es auch wieder mehr Asthma-Neuerkrankungen gab“, sagt Tom Ackermann, AOK-Vorstandsvorsitzender anlässlich des Welt-Asthma-Tages am 7. Mai.

„Der sprunghafte Anstieg der Atemwegserkrankungen könnte in der Folge dazu geführt haben, dass es auch wieder mehr Asthma-Neuerkrankungen gab.“

Tom Ackermann

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest

Deutliche regionale Unterschiede

Landesweit lag der Anteil der Asthma-Erkrankten an der Gesamtbevölkerung in Westfalen-Lippe bei 4,89 Prozent. Besonders hohe Asthma-Prävalenzen wurden in Hagen (6,24 Prozent), Herne (5,95 Prozent) und Gelsenkirchen (5,92 Prozent) erreicht, besonders niedrige in Münster (3,54 Prozent), im Kreis Minden-Lübbecke (3,95 Prozent) und in Borken (4,15 Prozent). Im Vergleich mit den anderen Bundesländern liegt Westfalen-Lippe über dem bundesweiten Durchschnitt von 4,36 Prozent.

Die Grafik zeigt auf einer Karte von Westfalen-Lippe den prozentualen Anteil der Patienten mit Asthma bronchiale in den Kreisen und kreisfreien Städten
Nach einer neuen WIdO-Studie ist die Zahl der Asthma-Erkrankten in Westfalen-Lippe in 2022 wieder angestiegen.

Unterschiede nach Alter und Geschlecht

Die aktuelle Auswertung zeigt, dass im Kindes- und Jugendalter Jungen deutlich häufiger betroffen sind als Mädchen. Im Erwachsenenalter hingegen ist die Asthma-Häufigkeit bei Frauen höher als bei Männern. „Dies hat vermutlich anatomische Gründe: Da Jungen engere Bronchien haben, kommt es leichter zu einer Verengung der Atemwege, wie sie beim Asthma bronchiale vorliegt. Im Erwachsenenalter sind die Bronchiendurchmesser dann bei Männern größer als bei Frauen, was die Umkehrung der Geschlechterverhältnisse erklärt“, so Ackermann. Weitere Gründe für die Geschlechtsunterschiede könnten aber auch hormonelle Einflüsse oder geschlechtsspezifische Unterschiede beim Kontakt mit Asthma-auslösenden Substanzen sein. Der Prävalenzgipfel liegt bei Frauen in der Altersgruppe von 70 bis 74 Jahren bei 8,55 Prozent, bei den Männern in der Altersgruppe von 75 bis 84 Jahren bei 5,60 Prozent.

Mit Lebensstiländerung Erkrankungsrisiko senken

Die Ursachen für die Entstehung von Asthma bronchiale sind komplex. Zu den wesentlichen Risikofaktoren gehört das Vorliegen einer allergischen Erkrankung wie Heuschnupfen oder eine Tierhaar- oder Hausstaubmilbenallergie. Aber auch Übergewicht, Adipositas und Tabakrauch können die Entstehung von Asthma begünstigen und die Erkrankungssymptome verschlimmern. Hier können vor allem Lebensstiländerungen wie der Verzicht auf das Rauchen, ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung und der Abbau von Übergewicht helfen, das Risiko an Asthma zu erkranken, deutlich zu reduzieren. „Verschiedene Studien haben gezeigt, dass eine Gewichtsreduktion bei stark übergewichtigen Asthmapatientinnen und -patienten zu einer Verbesserung der Krankheitskontrolle beitragen kann. Das Abnehmen wird diesen Patientinnen und Patienten auch in der Nationalen Versorgungsleitlinie empfohlen, damit sich die Asthma-Symptome bessern“, erklärt Ackermann.

Spezielle Präventionsprogramme helfen

Bei einer Umstellung der Lebensgewohnheiten hilft die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… NordWest ihren Versicherten mit speziellen Angeboten im Rahmen ihres Kursprogramms ‚Gesund leben‘. Die Angebote sind exklusiv und kostenfrei für AOK-Versicherte und werden vor Ort oder als Liveonline-Angebote im Internet von qualifizierten Fachkräften durchgeführt. „Wir können Asthma nur wirksam bekämpfen, wenn es uns gelingt, die Menschen vor dem Auftreten der Erkrankung zu schützen, die Risikofaktoren zu verhindern und ihre eigene Gesundheitskompetenz zu stärken“, so Ackermann.

Passgenaue Versorgungsangebote

Darüber hinaus engagiert sich die AOK NordWest seit Jahren für eine bessere und strukturierte medizinische Versorgung von Asthmapatienten in Westfalen-Lippe. So ist beispielsweise das Disease-Management-Programm (DMP) ‚AOK-Curaplan‘ für Asthma-Patienten seit über zehn Jahren ein fester Bestandteil der Versorgung. Aktuell haben sich fast 30.000 AOK-Versicherte in Westfalen-Lippe für dieses Programm entschieden.

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Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest