Pressemitteilung

Mehr Krankenhausbehandlungen wegen Arthrose in Westfalen-Lippe

18.04.2024 AOK NordWest 3 Min. Lesedauer

Rund 200.000 AOK-Versicherte leiden an Gelenkverschleiß – vor allem Frauen betroffen

Foto einer Ärztin, die sich Röntgenbilder eines Kniegelenks ansieht.
Arthrose ist eine Verschleißerkrankung der Gelenke. Meist beginnt die Krankheit schleichend ab dem 50. Lebensjahr.

Dortmund. Arthrose zählt zu den häufigsten chronischen Krankheiten. Rund 200.000 AOK-Versicherte leiden an der Verschleißerkrankung im Knie- oder Hüftgelenk. Das belegt eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest. Danach wurde in 2022 bei 66.531 AOK-Versicherten die so genannte Coxarthrose, eine Gelenkerkrankung am Hüftgelenk, und bei 133.013 eine Gonarthrose am Kniegelenk diagnostiziert. Über 60 Prozent der Betroffenen waren Frauen. Auffällig ist, dass die stationären Behandlungszahlen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich angestiegen sind, obwohl eine operative Therapie nicht immer das Mittel der ersten Wahl ist. Heilbar ist Arthrose nicht, die Symptome lassen sich aber lindern. „In vielen Fällen kann der Krankheitsverlauf mit konservativer, ambulanter Therapie sowie medikamentöser Behandlung positiv beeinflusst werden. Ein maßgeblicher Schlüssel zur Linderung der Schmerzen bei Arthrose ist außerdem regelmäßige Bewegung. So können Schmerzen nachhaltig gelindert und ein Gelenkersatz als letzter Ausweg hinausgeschoben oder sogar vermieden werden“, sagt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann.

„Ein maßgeblicher Schlüssel zur Linderung der Schmerzen bei Arthrose ist neben einer konservativen Therapie regelmäßige Bewegung.“

Tom Ackermann

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest

Arthrose in Knie- oder Hüftgelenk

Arthrose ist eine Verschleißerkrankung: Der Gelenkknorpel nutzt sich ab, wird rau und zerfasert. Kleine Knorpelstückchen können sich ablösen - im Endstadium reibt Knochen auf Knochen. Die Knie- und Hüftgelenke sind besonders häufig von Arthrose betroffen, da sie im Laufe der Jahre bei vielen Menschen starken Belastungen ausgesetzt sind. Die Folgen sind Schmerzen, Steifigkeit und Einschränkungen in der Bewegung. Im Jahr 2022 waren in Westfalen-Lippe wegen Coxarthrose 40.720 Frauen und 25.811 Männer in ärztlicher Behandlung. Bei der Gonarthrose waren es 84.377 Frauen und 48.636 Männer.

Symptome von Arthrose

In den meisten Fällen beginnt die Krankheit wird in der Medizin als Abweichung von Gesundheit oder Wohlbefinden verstanden. Allerdings stößt die… schleichend ab dem 50. Lebensjahr. Zu den charakteristischen Symptomen von Arthrose zählen Gelenkschmerzen bei Bewegungsbeginn. Häufig verstärken sich arthrosebedingte Anlaufschmerzen früher oder später, wenn die betroffenen Gelenke belastet werden. Geht der entstandene Belastungsschmerz in einen belastungsunabhängigen Schmerz über, so ist das ein eindeutiger Hinweis darauf, dass die Arthrose fortschreitet und sich der Gelenkknorpel abbaut.

Effektive Therapie: In Bewegung bleiben

Durch die Veränderungen in den Gelenken und durch Schon- oder Fehlhaltungen kommt es zudem nicht selten zu Muskelverspannungen, die weitere Schmerzen verursachen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung sind Entzündungsschübe möglich, die die Beweglichkeit der Gelenke einschränken und Spannungsgefühle verursachen. Mitunter versteifen und verformen sich die Gelenke. Das kann dazu führen, dass eine gelenkersetzende Operation angezeigt ist.

Anzahl der stationären Behandlungen gestiegen

Wegen Coxarthrose und Gonarthrose wurden in 2023 insgesamt 7.563 AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Versicherte in Kliniken in Westfalen-Lippe stationär behandelt. Das waren 10,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor (6.851) und 17,0 Prozent mehr als in 2021 (6.465). Auch wenn in der Corona-Pandemie die Krankenhausaufenthalte insgesamt und auch die OP-Zahlen wegen Cox- und Gonarthrose deutlich gesunken sind, liegen sie nunmehr sogar noch über dem Wert von 2019 mit 7.478 stationären Behandlungen. In diesem Zusammenhang weist AOK-Chef Tom Ackermann darauf hin, dass eine operative Therapie nicht das Mittel der ersten Wahl, manchmal aber unumgänglich ist. Verschiedene konservative Therapien wie eine medikamentöse Behandlung und Physiotherapie können aber helfen, die Beschwerden zu lindern. „Wer unter einer Arthrose leidet, sollte aktiv bleiben. Viele Studien belegen, dass Bewegung und ein gezielter Muskelaufbau effektive Therapien bei Arthrose sind. Außerdem kann der Krankheitsverlauf mit konservativer, ambulanter Therapie sowie medikamentöser Behandlung positiv beeinflusst werden“, so Ackermann. Denn Bewegung beugt einer weiteren Versteifung und Fehlbelastung vor. Gezieltes Training baut Muskeln auf, die die Gelenke entlasten können.

Entscheidungshilfe

Damit Patientinnen und Patienten eine informierte Entscheidung „pro oder contra Eingriff“ gemeinsam mit ihrem Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… oder ihrer Ärztin treffen können, bietet das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) Das IGWiG wurde am 1. Juni 2004 nach dem Vorbild des National Institute for Health and Clinical… eine Entscheidungshilfe für Patientinnen und Patienten mit Kniearthrose unter gesundheitsinformation.de.

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Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest