Pressemitteilung

Risikoreiche Antibaby-Pillen in Westfalen-Lippe weiterhin im Abwärtstrend

15.08.2024 AOK NordWest 3 Min. Lesedauer

Dennoch: Jede zweite junge Frau unter 22 Jahren erhält risikoreiche Präparate

Foto zeigt einen Tisch auf dem eine Packung Antibabypillen liegt. Auf der Seite des Betrachters hält eine Hand einen Blister mit den Pillen, auf der anderen Seite des Tisches sieht man den Ausschnitt einer Person in weißem Kittel, deren Hände gestikulieren. Person
In Westfalen-Lippe werden immer weniger risikoreiche Antibaby-Pillen zur Verhütung für Mädchen und jungen Frauen verordnet.

Dortmund. In Westfalen-Lippe werden immer weniger risikoreiche Antibaby-Pillen zur Verhütung verordnet. Seit Jahren schon nimmt der Anteil risikoreicher Präparate immer weiter ab. Dieser Trend verstetigt sich auch im vergangenen Jahr. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Danach ist der Verordnungsanteil der kombinierten oralen Verhütungsmittel mit einem höheren Risiko für die Bildung von Thrombosen und Embolien in den letzten zehn Jahren in Westfalen-Lippe kontinuierlich von 64,9 Prozent im Jahre 2014 auf 49,9 Prozent im Jahr 2023 gesunken. „Das ist grundsätzlich eine positive Entwicklung. Dennoch erhalten immer noch die Hälfte der Mädchen und jungen Frauen risikoreichere Präparate der neueren Generation. Das ist immer noch sehr viel und kritisch zu bewerten. Denn es gibt durchaus Alternativen, die ein niedrigeres Risiko für Thrombosen und Embolien mit einem guten Empfängnisschutz verbinden“, sagt AOK-Vorstandsvor-sitzender Tom Ackermann.

„Es gibt durchaus Alternativen, die ein niedrigeres Risiko für Thrombosen und Embolien mit einem guten Empfängnisschutz verbinden.“

Tom Ackermann

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest

Individuelle Entscheidung für ein Verhütungsmittel

Die Gründe für die Verstetigung dieser Entwicklung sieht Ackermann vor allem in der wachsenden Informiertheit und in einem größeren Bewusstsein der Mädchen und jungen Frauen um die Nachteile der klassischen Pille. „Dass eine hormonelle Verhütung auch Risiken hat, wird gerade in den sozialen Medien immer stärker thematisiert“, so Ackermann. Die Wahl für ein Verhütungsmittel bleibe eine ganz individuelle Entscheidung, die nur unter gründlicher Abwägung der Risiken und des Nutzens getroffen werden sollte. Dazu gehöre aber auch der Fakt, dass die Pille seit mehr als 60 Jahren als eines der wirksamsten Verhütungsmittel gilt.

Zudem würden Ärztinnen und Ärzte ihre Patientinnen auf Grundlage der medizinischen Vorerkrankungen und individuellen Lebensumstände beraten, und über unterschiedliche Risiken, auch bezüglich Thrombosen oder Embolien, aufklären.

Grafik zeigt in einem Balkendiagramm die Entwicklung der risikoreichen kombinierten oralen Kontrazeptiva-Verordnungen in Westfalen-Lippe.
Die risikoreichen Antibabypillen-Verordnungen in Westfalen-Lippe sind in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken.

Thrombosen und Embolien mit risikoärmeren Präparaten vorbeugen

Je nach Wirkstoffen und deren Kombination wird in Ein-, Zwei- oder Dreiphasen-Präparate unterschieden. Kombinierte hormonale Verhütungsmittel (KOK) wie die Pille enthalten immer zwei Arten von Hormonen: Östrogene und Gestagene. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 103 unterschiedliche KOK-Präparate verordnet. In Bezug auf Schwangerschaftsverhütung sind sämtliche Gestagene gleich wirksam. Als risikoärmer gelten kombinierte orale Kontrazeptiva, die unter anderem die Gestagene Levonorgestrel, Norethisteron und Norgestimat enthalten.

„Insbesondere junge Frauen, die sich für die Verhütung mit der Pille entscheiden und erstmals ein orales Kontrazeptivum einnehmen, sollten sich von ihrem Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… oder ihrer Ärztin über die Risiken und Symptome aufklären lassen und möglichst auf ein Präparat mit einem Gestagen der Risikoklasse Eins zurückgreifen“, rät Ackermann.

Auch Frauen, die schon viele Jahre mit der Pille verhüten, sollten bei Anzeichen einer Thrombose oder Embolie sofort einen Arzt aufsuchen. Symptome für eine Thrombose können sein: Starke Schmerzen oder Schwellungen sowie ein merkliches Spannungs- oder Schweregefühl im Bein sowie eine bläulich-rote Verfärbung oder glänzende Haut. Typische Anzeichen einer Lungenembolie sind plötzlich auftretende Atemnot, atemunabhängiger Brustschmerz, Herzrasen oder unerklärlicher Husten.

Die Pille wird für gesetzlich krankenversicherte Mädchen und Frauen bis zum vollendeten 22. Lebensjahr von den Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… erstattet.

Weitere Infos zu Verhütungsmittel im Internet unter aok Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… .de in der Rubrik Leistungen von A bis Z.

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  • Pressemitteilung vom 15.08.2024

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  • Foto: Verordnungen der Antibabypille in Westfalen-Lippe

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Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest