Pressemitteilung

Studie: HPV-Impfung wirkt gegen Gebärmutterhalskrebs

27.11.2025 AOK Nordost 2,5 Min. Lesedauer

Tag der Krebsvorsorge am 28.11. in MV

Rund 80 Frauen aus Mecklenburg-Vorpommern sind 2022 an Gebärmutterhalskrebs erkrankt, etwa 35 starben daran. Die Humane Papillomviren (HPV) -Impfung hätte viele dieser Todesfälle verhindern können. Trotzdem ist in MV rund ein Viertel der jungen Frauen nicht vollständig gegen HPV geimpft. Darauf weisen die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Nordost und die Krebsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern anlässlich des Tags der Krebsvorsorge hin.

Im Jahr 2023 waren rund 75 Prozent der 19-jährigen AOK-versicherten Frauen in MV vollständig gegen HPV geimpft. HPV ist eine der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Bundesweit lag der Durchschnitt der Impfquote bei 60 Prozent. In Ländern wie Portugal und Island liegen die Quoten bei über 90 Prozent.

„Die HPV-Impfquote in MV ist im Bundesvergleich sehr gut – unser Bundesland ist sogar der Spitzenreiter, was die HPV-Impfquote angeht. Trotzdem sind wir mit 75 Prozent vollständig Geimpften aber eben auch noch weit weg von der Zielmarke 90 Prozent. Wenn wir das Immunsystem des Körpers im Kindesalter durch eine Impfung stärken, verringern wir das Risiko sehr deutlich, dass der Virus Zellen dauerhaft infiziert und somit zum Gebärmutterhalskrebs führt. Deswegen ist eine Impfquote von 90% das unbedingte Ziel“, ruft Prof. Christian Junghanß, Vorsitzender der Krebsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern, anlässlich des „Tags der Krebsvorsorge“ am 28. November zur HPV-Impfung auf.

Impfung verhindert rund die Hälfte der Krebsvorstufen am Gebärmutterhals

Eine neue Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… ) zeigt, wie wirksam die HPV-Impfung ist: Bei Frauen, die in ihrer Kindheit gegen HPV geimpft wurden, müssen später deutlich seltener Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs entfernt werden. Konkret mussten pro 1000 geimpften AOK-Versicherten lediglich zehn sogenannte Konisationen durchgeführt werden. Bei nicht geimpften Frauen waren es 18,4. Eine Konisation bezeichnet das chirurgische Entfernen von auffälligem Gewebe am Gebärmutterhals, vorrangig von Gebärmutterhalskrebs-Vorstufen. 

„Die WIdO-Auswertung zeigt, dass die HPV-Impfung effektiv im Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs wirkt. Sie kann jungen Frauen das Entfernen von Krebsvorstufen ersparen. Wir müssen deshalb die Anstrengungen verstärken, die Impfquote gegen HPV zu erhöhen – auch bei Jungen, denn auch diese können Krebs bekommen, wenn sie sich mit dem HPV-Virus anstecken“, sagt Tom Forbrich, Bereichsleiter Gesundheitslandschaften bei der AOK Nordost.

Geplante U10-Vorsorgeuntersuchung könnte HPV-Impfraten erhöhen

Die erste Impfung gegen HPV steht im Alter zwischen neun und 14 Jahren an. In dieser Zeit haben viele Kinder jedoch nur noch wenig Kontakt mit dem Kinderarzt. Nun ist geplant, im kommenden Jahr eine neue Vorsorgeuntersuchung einzuführen. „Das ist eine gute Nachricht. Mit der U10-Vorsorgeuntersuchung zwischen dem 9. und 10. Lebensjahr hätten Kinderärztinnen und Kinderärzte einen festen Anlass, über HPV aufzuklären – und gleich zu impfen“, sagt Prof. Junghanß.

Wichtig wäre nach Ansicht der Krebsgesellschaft MV auch, Impfprogramme an Schulen zu stärken und Eltern stärker über die Schulen zur HPV-Impfung zu informieren. Andere Länder, die solche Schul-Impfprogramme flächendeckend umsetzen, weisen höhere Impfquoten auf als Deutschland.

Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge hat Todesfälle halbiert

Dass die HPV-Impfung nicht noch mehr Krebserkrankungen verhindert, liegt laut Krebsgesellschaft daran, dass auch andere Risikofaktoren als HPV-Viren Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Rauchen und andere sexuell übertragbare Erkrankungen wie Chlamydien gelten als weitere Risikofaktoren. Daher sollten auch geimpfte Frauen die Vorsorgeuntersuchung gegen Gebärmutterhalskrebs wahrnehmen.

Die Teilnahmequote für diese Untersuchung liegt in MV bei knapp 80 Prozent, da die Vorsorge Für die medizinische Vorsorge und die Rehabilitation gilt der Grundsatz ambulant vor stationär – das… im Rahmen des routinemäßigen Besuchs beim Frauenarzt durchgeführt wird. Als diese Früherkennungsuntersuchung im Jahr 1971 eingeführt wurde, war Gebärmutterhalskrebs noch die häufigste Krebsart bei Frauen. Seither hat sich die Zahl der mit der Krankheit wird in der Medizin als Abweichung von Gesundheit oder Wohlbefinden verstanden. Allerdings stößt die… einhergehenden Todesfälle mehr als halbiert. 

„Das ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie gut Vorsorge wirkt. Wenn der Gynäkologe oder die Gynäkologin bei der Vorsorge eine Tumorerkrankung frühzeitig erkennt, lässt sich das über eine Konisation, also eine Entfernung des betroffenen Gewebes, praktisch heilen. Die Vorsorge hat Tausenden Frauen in Deutschland das Leben gerettet“, bilanziert Prof. Junghanß. „In Mecklenburg-Vorpommern wird die Gebärmutterhalskrebs-Vorsorgeuntersuchung leider noch nicht in dem Ausmaß angenommen wie angestrebt. Eine Quote von über 90 Prozent ist unser Ziel. Hier ist noch Aufklärungsarbeit zu leisten.“ 

Tag der Krebsvorsorge findet zum vierten Mal statt

Der „Tag der Krebsvorsorge“ findet in diesem Jar zum vierten Mal am 28. November statt. Er ist 2022 von der AOK und der Deutschen Krebsgesellschaft ins Leben gerufen worden. 

Am 28.11. bieten Expertinnen und Experten von AOK Nordost und der Krebsgesellschaft MV im Service-Center der AOK Nordost in Schwerin eine Beratung zur HPV-Impfung und zu weiteren Krebsvorsorgeuntersuchungen an. 

Interessierte können sich am 28.11. kostenfrei zu Online-Workshops zu den Themen aktiver Lebensstil, Longevity und antientzündlicher Ernährung anmelden. Auf der Website zum Thema Krebsvorsorge finden sich außerdem ein Kalender-Reminder, der an ausstehende HPV-Impfungen Aufgrund des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes sind Leistungen für bestimmte Schutzimpfungen seit dem… erinnert und der aktualisierte „Vorsorg-O-Mat“. Hier können sich Nutzerinnen und Nutzer nach Eingabe von Alter und Geschlecht über anstehende Früherkennungsuntersuchungen informieren. Die Krebsgesellschaft MV informiert auf Ihrer Online-Seiten ebenfalls zum Thema und stellt Hintergrundinformationen zur Verfügung.

 

Pressesprecher

Dirk Becker

AOK Nordost