Brandenburger Krankenstand 15 Prozent niedriger als in den Vorjahren
Grippewelle baut sich langsam auf
Der Krankenstand Der Krankenstand beziffert die Zahl der arbeitsunfähig geschriebenen Kranken bezogen auf 100… in Brandenburg liegt seit Herbstbeginn rund 15 Prozent unter dem Mittelwert der Jahre 2023 und 2024. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Nordost. Auch bei Grippe und Erkältungen startet die Saison 2025/26 bislang moderat – trotz der viel diskutierten neuen Influenza-Variante der Subklade K.
Der Krankenstand insgesamt ist in Brandenburg derzeit überraschend niedrig: Von Herbstbeginn (22. September) bis zum 7. Dezember ließen sich rund 235.000 Brandenburger AOK-Versicherte krankschreiben. Im Mittel der beiden Vorjahre waren es knapp 280.000 Krankmeldungen. Ein möglicher Grund: In wirtschaftlich unsicheren Zeiten lassen sich Beschäftigte seltener krankschreiben und arbeiten häufiger trotz Krankheit wird in der Medizin als Abweichung von Gesundheit oder Wohlbefinden verstanden. Allerdings stößt die… weiter. Diesen Zusammenhang zeigt zum Beispiel eine Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.
„Ein niedriger Krankenstand kann ein gutes Zeichen sein. Es kann aber auch bedeuten, dass Menschen trotz eines Infekts arbeiten – etwa aus Sorge um den Arbeitsplatz. Das ist riskant: Wer krank arbeitet, steckt andere an und fällt im Zweifel länger aus“, sagt Anke Jurchen, Leiterin Betriebliches Gesundheitsmanagement der AOK Nordost.
Atemwegserkrankungen: Rund 35 Prozent weniger Krankschreibungen
Besonders deutlich zurückgegangen sind die Krankschreibungen wegen Infekten der oberen Atemwege. Seit Herbstbeginn gingen im Mittel der Jahre 2023/2024 rund 61.000 solcher Krankschreibungen von Brandenburger Versicherten bei der AOK Nordost ein. In diesem Jahr waren es rund 40.000 – ein Minus von rund 35 Prozent.
Ein mögliches Erklärungsbild: Wenn Beschäftigte Erkältungen häufiger „aussitzen“ oder trotz Beschwerden arbeiten, sinken die Krankmeldungen – das Infektgeschehen selbst muss dadurch nicht im gleichen Maße zurückgehen. Belastbare Aussagen zum Verhalten einzelner Gruppen lassen sich aus den AU-Daten allein jedoch nicht ableiten.
„Betriebe sollten klar signalisieren: Wer krank ist, bleibt zu Hause. Das schützt Teams und verhindert, dass aus einem Infekt eine längere Ausfallzeit wird“, so Jurchen. Gleichzeitig können betriebliche Gesundheitsangebote helfen, Infekte und Langzeitausfälle zu reduzieren.
Beginn der Grippewelle deutet sich an
Die Grippekrankmeldungen seit Herbstbeginn liegen in Brandenburg derzeit noch rund 4 Prozent unter dem Vorjahresmittel. Insgesamt gingen seit der 40. Kalenderwoche rund 780 Grippe-Krankmeldungen von Brandenburger Versicherten bei der AOK Nordost ein. In den Kalenderwochen 47 bis 49 stieg die Zahl der Grippe-Krankmeldungen bei Brandenburger AOK-Versicherten jedoch von 74 auf 111 pro Woche an. Damit bestätigen die AOK-Zahlen die Ergebnisse der Überwachung des Robert Koch-Instituts, die ebenfalls noch moderate Grippezahlen in dieser Kalenderwoche sehen – aber eine steigende Tendenz.
In Australien hat die Influenza-Variante „H3N2 Subklade K“ einen Rekord an Grippeinfektionen hervorgerufen. Sie ist laut Virologen ansteckender als die in den vergangenen Jahren zirkulierenden Varianten. Die Europäische Seuchenschutzbehörde ECDC warnte, dass auch europäischen Länder wegen der Subklade K eine schwerere Grippewelle bevorstehen könnte als in den Vorjahren.
Grippeimpfung: Risikogruppen sollten jetzt noch nachholen
Die AOK Nordost empfiehlt allen Brandenburgerinnen und Brandenburgern mit Risikofaktoren, die Grippeimpfung jetzt noch nachzuholen. Die Impfung senkt das Risiko schwerer Verläufe deutlich.
Zu den Risikogruppen zählen Menschen ab 60 Jahren, Personen mit chronischen Erkrankungen, Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel sowie Menschen mit erhöhtem beruflichem Infektionsrisiko, etwa im Gesundheitswesen Das Gesundheitswesen umfasst alle Einrichtungen, die die Gesundheit der Bevölkerung erhalten,… .
Hinweis: Für die Datenanalyse hat die AOK Nordost die AU-Meldungen aller krankengeldberechtigten Versicherten in Brandenburg ausgewertet. Krankengeldberechtigt sind sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Auszubildende und Empfänger von Arbeitslosengeld. Die Datenanalyse ist nicht tagesaktuell, weil elektronische Arbeitsunfähigkeitsmeldungen auch im eAU-Verfahren zeitverzögert eingehen und nachträglich korrigiert oder ergänzt werden können. Ein belastbarer Datenstand liegt daher erst nach Abschluss dieser Nachmeldungen und Plausibilitätsprüfungen vor. Die AOK Nordost ist die größte Krankenkasse in Brandenburg, rund jede und jeder Vierte in Brandenburg ist bei der AOK Nordost versichert. Die Daten sind somit annähernd repräsentativ.