AOK Hessen: Hitze als gesundheitliches Risiko ernster nehmen
Gesundheitskasse beteiligt sich an bundesweitem Hitzeaktionstag

Am 4. Juni ist bundesweiter Hitzeaktionstag. Und das aus gutem Grund: 2024 war das bisher wärmste Jahr in Deutschland und Europa seit dem Beginn regelmäßiger Messungen. Europa ist zudem der Kontinent, der sich am schnellsten erwärmt. Im Jahr 2024 belief sich die durchschnittliche Temperaturanomalie in Europa auf 2,49 Grad Celsius. An zweiter Stelle folgen die Jahre 2023 und 2020.
Unter dem Motto „Deutschland hitzeresilient machen – wir übernehmen Verantwortung“ ruft ein breites Bündnis dazu auf, Hitzegefahren noch ernster zu nehmen und den gesundheitsbezogenen Hitzeschutz konsequent umzusetzen. Der gemeinsamen Initiative von Bundesärztekammer, Klimaallianz Deutschland, Deutscher Allianz Klimawandel und Gesundheit, AWO Bundesverband, Deutscher Krankenhausgesellschaft, Deutschem Pflegerat und GKV-Spitzenverband Mit dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz wurden die Organisationsstrukturen in der gesetzlichen… haben sich über 50 Institutionen und Verbände angeschlossen – darunter auch die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Hessen.
Klima- und Hitzeschutz im Verbund
Neben Klimaschutz- müssen dabei auch Hitzeschutzmaßnahmen im Fokus stehen. Denn Hitzewellen werden zunehmen, unsere Körper einer stärkeren Beanspruchung ausgesetzt sein. Das ist vor allem für ältere und vorerkrankte Menschen ein Problem. Aber auch weitgehend gesunde Menschen müssen sich fragen: Wie kann ich angesichts eines veränderten Klimas meine Leistungsfähigkeit im Hochsommer aufrechterhalten und meine Gesundheit schützen? Für Dr. Christoph-Gérard Stein aus dem Medizinischen Kompetenz-Center der AOK Hessen ist klar: Wer kann, sollte vorbeugen. Dazu gehört ein insgesamt gesunder Lebensstil und vor allem: körperliche Fitness. „Wir werden in Zukunft regelmäßige Hitzeperioden erleben, die auch jüngere, gesunde Menschen sehr fordern. Leider können wir die Hitze nicht einfach ausknipsen. Deshalb muss jede und jeder Strategien entwickeln, damit umzugehen.“
So steigert regelmäßiges Ausdauertraining - natürlich außerhalb von Hitzewellen - die Anpassungsfähigkeit des Körpers. Was jedoch mindestens ebenso wichtig sei: Phasen von Schwäche und Müdigkeit als wichtiges Zeichen des Körpers ernstnehmen. Es nutze nichts, so Stein, in einer akuten Hitzephase durch erhöhte Aktivität gegen die Schlappheit anzukämpfen. „Wenn es heiß ist, ist es heiß. Dann gilt es, sich zu schonen und die Reserven des Körpers zu schützen.“ Man sollte dann auch den Tagesablauf viel genauer als gewöhnlich durchplanen, Wege im Freien reduzieren, Arbeit – wenn möglich – in die Morgenstunden verlegen. Auch der Arbeitsweg müsse mitgedacht werden. Stein: „Lange Fahrten in überfüllten, stickigen Zügen können ein Problem sein. Aber auch lange Autofahrten. Auf jeden Fall sollte man immer Getränke mit sich führen und auch Sonnenschutz, wie etwa eine Sonnenbrille, Sonnenschutzmittel und einen breitkrempigen Hut. Grundsätzlich gilt bei Hitze: Lassen Sie es etwas langsamer angehen.“
Trinken, trinken, trinken
Natürlich haben auch die Klassiker des Hitzeschutzes nichts von ihrer Relevanz verloren. Lockere Kleidung, Innen- und Außenjalousien nutzen, morgens querlüften, Fenster tagsüber mit Bedacht öffnen, Ventilatoren anstellen. Bei der Arbeit im Freien: sich in den Schatten zurückziehen. Und natürlich trinken, trinken, trinken. „Ältere und gesundheitlich eingeschränkte Menschen leiden am meisten unter Hitzewellen und sind gefährdet. Gerade an heißen Tagen und bei körperlicher Belastung sollte die Flüssigkeitszufuhr erhöht werden – hier kann der Flüssigkeitsbedarf aufs Drei- bis Vierfache ansteigen. Bei Hitze müssen Flüssigkeitsverluste durch Schwitzen ausgeglichen und der Mineralstoffhaushalt im Gleichgewicht gehalten werden, damit es zu keinen gesundheitlichen Problemen kommt“, erklärt Christoph Stein. Wer unter Vorerkrankungen wie etwa Herzinsuffizienz leidet, sollte die Trinkmenge jedoch mit seiner Ärztin oder seinem Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… besprechen.
AOK informiert gezielt
„Mit unseren Kommunikationsaktivitäten zum Hitzeaktionstag wollen wir gerade vulnerable Gruppen wie chronisch Kranke erreichen und ihnen aufzeigen, wie sie sich bei länger anhaltenden Hitzewellen verhalten sollten“, betont Christoph Stein. Ab sofort gibt es unter der Adresse www.aok.de/pk/hitzeschutz umfassende Informationen und Experten-Tipps zum Thema Hitzeschutz. Die Seite informiert vor allem über die oftmals unterschätzten Gesundheitsgefahren durch Hitze. Darüber hinaus wird es in diesem Sommer bei Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes gezielte Informationen über die Social-Media-Kanäle der AOK geben. Persönliche Fragen von Versicherten zum Thema beantwortet ein Team aus Medizinern ab sofort beim medizinischen Hitzetelefon von AOK-Clarimedis unter der Telefonnummer 0800 1 265 265. Es ist täglich und rund um die Uhr erreichbar.