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Vogelgrippe: WHO warnt vor mangelhafter Überwachung

12.07.2024 2:30 Min. Lesedauer

Die weltweite Sorge vor einer weiteren Verbreitung der Vogelgrippe wächst. Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, bemängelte eine lückenhafte Überwachung des hochpathogenen aviären Influenzavirus (HPAIV) H5N1. „Es ist noch kein Fall einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung bekannt“, sagte Tedros auf einer Pressekonferenz zur Welt-Gesundheitslage. Daher stufe die WHO das Risiko für die Bevölkerung zurzeit als „niedrig“ ein. Doch die Möglichkeiten, die Gefahren einzuschätzen und gegebenenfalls zu handeln, hingen von der Überwachung der Virusentwicklung und dem weltweiten Austausch ab. Und da gebe es Lücken. Unterdessen gibt das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) für Deutschland Entwarnung, was eine Infektion von Milchkühen betrifft.

 „Erkenntnisse darüber, wie sich das Virus in welchen Tierarten ausbreitet und wie es sich verändert, sind essenziell für die Beurteilung der Frage, ob sich das Risiko einer Ansteckung von Mensch zu Mensch erhöht", betonte Tedros. So habe gerade Kambodscha zwei Infektionen von Kindern gemeldet, die sich offenbar bei Hühnern angesteckt hätten. Er rief alle Länder dazu auf, Maßnahmen zur Überwachung und Meldung des Virusgeschehens bei Menschen und Tieren zu verstärken. Der Austausch von Informationen, von Proben und Gensequenzen müsse weltweit verbessert werden. Zudem solle die Forschung stärker gefördert werden.

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05.08.20241 Min

Das FLI schätzt „sowohl das Risiko des Eintrags des US-amerikanischen HPAI H5N1-Stammes (B3.13) in deutsche Rinderbestände einschließlich Milchkuhbetriebe als auch das Risiko der Infektion von Rindern mit in Europa vorkommenden HPAI H5-Viren“ als „sehr gering“ ein. Martin Beer, Vizepräsident des FLI, betonte: „H5N1 bei Milchkühen ist erstmals überhaupt und ausschließlich in den USA aufgetreten. Für Deutschland oder die EU gibt es keinerlei Hinweise auf ein ähnliches Geschehen.“
 
In Deutschland werden zurzeit 1.500 Milch- und 1.400 Blutproben von Kühen auf das H5N1-Virus getestet. Alle bislang vorliegenden Testergebnisse sind negativ. Das FLI ruft Landwirte dennoch zu „erhöhter Aufmerksamkeit“ und Euterhygiene auf. Eine mögliche Infektion über den Euter scheine eine „besondere Rolle“ zu spielen. Bei „unklaren und gehäuften Erkrankungsfällen in Milchkuhbeständen“ solle „bei der Untersuchung auch HPAV H5 berücksichtigt werden“, heißt es in einer Kurzinformation des FLI. (sg)

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