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WHO warnt vor „Comeback“ vermeidbarer Krankheiten

24.04.2025 3 Min. Lesedauer

Impfungen retten weltweit sechs Menschenleben pro Minute. Doch die Vereinten Nationen warnen, dass vermeidbare Krankheiten wie Masern, Gelbfieber oder Meningitis wieder auf dem Vormarsch sind – befeuert durch Fehlinformationen zu Impfungen und Kürzungen internationaler Hilfsprogramme. „Impfstoffe haben in den letzten fünf Jahrzehnten mehr als 150 Millionen Leben gerettet“, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, heute zum Auftakt der Weltimpfwoche 2025. Unter dem Motto „Immunization for All is Humanly Possible“ macht sie in diesem Jahr auf die Wichtigkeit von Impfungen für die Prävention von Infektionen und die Notwendigkeit hoher Impfraten für den Gemeinschaftsschutz aufmerksam.

Die WHO beklagt ein „gefährliches Comeback“ bei Masern. Die Zahl der Fälle habe 2023 schätzungsweise bei 10,3 Millionen gelegen. Dies sei ein Anstieg von 20 Prozent gegenüber 2022. Zu befürchten sei, dass dieser Trend sich auch 2024 und 2025 fortsetzen werde. In den letzten zwölf Monaten hätten 138 Länder Masernfälle gemeldet - die höchste Zahl seit 2019. Zur Zeit erleben die USA den schwersten Masernausbruch seit 20 Jahren mit mehr als 800 bestätigten Fällen in zwei Dutzend Bundesstaaten. Einer Umfrage zufolge fühlt sich ein erheblicher Teil der Bevölkerung angesichts der Flut von Nachrichten und Falschinformationen zu Masern und Masernimpfstoffen verunsichert, wie der Radiosender NPR berichtet. Auch Europa verzeichnete 2024 einen deutlichen Anstieg bei Masernerkrankungen.  

Die WHO sieht auch einen Aufwärtstrend bei Meningitis- und Gelbfieberfällen in Afrika. Allein in den ersten drei Monaten 2025 seien in 22 Ländern über 5.500 Verdachtsfälle und fast 300 Todesfälle durch Hirnhautentzündung gemeldet worden. Seit Jahresbeginn seien zudem Gelbfieberausbrüche mit insgesamt 131 Fällen in vier afrikanischen Ländern bestätigt worden.

Unter Präsident Donald Trump haben die USA ihre Mittel für Entwicklungshilfe fast vollständig gestrichen. Experten warnen vor den Folgen. Die tiefen Budget-Einschnitte bei der US-Behörde USAID seien eine „schleichende Katastrophe“, sagte der frühere Behördenchef Brian Atwood „France 24“. USAID hatte 2023 Hilfsprojekte in Höhe von 44 Milliarden US-Dollar in 160 Ländern und Regionen finanziert. Auch der WHO-Austritt der USA verschärft die globale Gesundheitskrise. Als größtes Geberland unterstützten die USA die WHO mit jährlich um die 500 Millionen US-Dollar. (at)

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