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WHO und Weltwetterorganisation warnen vor Hitzerisiko am Arbeitsplatz

22.08.2025 3 Min. Lesedauer

Viele Menschen weltweit sind am Arbeitsplatz zunehmender Hitze ausgesetzt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO und die Weltwetterorganisation WMO rufen daher zu einem besseren Schutz von Beschäftigten vor Extremtemperaturen und den gesundheitlichen Folgen auf. Besonders betroffen seien Arbeiterinnen und Arbeiter in den Bereichen Landwirtschaft, Fischerei und Bau, heißt es in einem gemeinsamen Bericht der beiden Genfer Organisationen. Sie fordern die Umsetzung von konkret auf einzelne Branchen und Regionen zugeschnittenen Hitzeaktionsplänen.

Mehr als 2,4 Milliarden Menschen müssen den Angaben nach weltweit bei übermäßiger Hitze arbeiten. Jährlich würden Extremtemperaturen fast 23 Millionen Arbeitsunfälle nach sich ziehen. „Hitzestress schadet bereits der Gesundheit und Lebensgrundlage von Milliarden von Beschäftigten“, sagte WHO-Experte Jeremy Farrar. Zu den Gesundheitsrisiken zählten unter anderem Hitzschlag, Flüssigkeitsmangel, Nierenfunktionsstörungen und neurologische Erkrankungen. Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung leide bereits unter den negativen Folgen hoher Temperaturen.
 
Die WMO wies darauf hin, dass die Häufigkeit und Intensität extremer Hitzeereignisse stark zugenommen habe. Tagestemperaturen von mehr als 40 Grad Celsius würden immer häufiger. 2024 sei das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen. Dies erhöhe die gesundheitlichen Risiken für Arbeitnehmer drinnen wie draußen. „Hitzestress am Arbeitsplatz ist zu einer globalen gesellschaftlichen Herausforderung geworden“, kommentierte WMO-Vizechef Ko Barrett. Die jüngste Hitzewelle in Europa verdeutliche, dass das Problem nicht mehr nur auf Länder am Äquator beschränkt sei. 
 
Sofortige Maßnahmen seien erforderlich, um Auswirkungen von Hitzestress auf Arbeitnehmer weltweit zu bekämpfen. Neben gesundheitlichen Schäden habe Hitze auch Auswirkungen auf die Wirtschaft, da die Produktivität ab 20 Grad pro Grad um zwei bis drei Prozent sinke.  „Der Schutz der Arbeitnehmer vor extremer Hitze ist nicht nur ein gesundheitliches Gebot, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit“, so Barrett. 
 
Auch in Deutschland fordern Verbände mehr Tempo beim Hitzeschutz. Die Bundesärztekammer (Bäk) warnte Anfang Juli, die gesundheitlichen Gefahren von Extremtemperaturen würden oft unterschätzt. Es fehlten noch immer wesentliche Bausteine für eine Hitzeschutz-Infrastruktur. Die Grünen-Bundestagsfraktion schlug Maßnahmen wie angepasste Arbeitszeiten, Sonnenschutz, Ventilatoren oder kostenlose Getränke am Arbeitsplatz bei Extremhitze vor. (at)

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