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Deutschland gewährt WHO zusätzliche Mittel

19.05.2025 2:30 Min. Lesedauer

Deutschland unterstützt die Weltgesundheitsorganisation WHO nach dem angekündigten Rückzug der USA mit einer Beitragserhöhung um zehn Millionen Euro. Die Aufstockung sagte Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) gestern bei einem Treffen mit WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf zu. Warken betonte vor der heute beginnenden WHO-Jahrestagung, es sei wichtig, „weltweit die Gesundheit der Menschen durch bessere Zusammenarbeit zu schützen“. Dazu gehörten die weltweite Gesundheitsüberwachung, Pandemien-Vorkehrungen, Krankheitsbekämpfung und ein gerechter Zugang zu medizinischer Versorgung.

Als positiv bewertete Warken das Zustandekommen des Pandemieabkommens, das voraussichtlich morgen unterzeichnet werden soll. Tedros Adhanom Ghebreyesus dankte Deutschland für sein „nachhaltiges Vertrauen und Bekenntnis zur Globalen Gesundheit“. Als Reaktion auf den Rückzug der USA, der im Januar 2026 offiziell vollzogen wird, priorisiert die WHO ihre Projekte.

Warken unterstrich, sie wolle mit dem zusätzlichen Geld die eingeleiteten Reformen unterstützen. Das Zustandekommen des Pandemieabkommens zeige, „wozu die WHO-Mitgliedstaaten in der Lage sind: weltweit die Gesundheit der Menschen durch bessere Zusammenarbeit zu schützen. Das hätte kaum einer nach dem Rückzug der Vereinigten Staaten aus der WHO für möglich gehalten.“ Anfang April hatte der damalige Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bereits weitere zwei Millionen Euro zugesagt, so dass Deutschlands Beitrag für die Jahre 2024 und 2025 bei rund 290 Millionen Euro lag.

Foto: Illustration zum Thema Viren und Forschung.
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Das Pandemieabkommen wurde über drei Jahre im zwischenstaatlichen Verhandlungsgremium aller WHO-Mitgliedstaaten erarbeitet. Es soll bei künftigen Pandemien einen raschen Informationsaustausch und eine bessere Zusammenarbeit ermöglichen. So verpflichten sich die Staaten, ihre Gesundheitssysteme und die Überwachung des Tierreichs zu stärken. Geregelt werden soll auch die Beschaffung von Schutzmaterial und die Verteilung von Impfstoffen. Umstrittene Details wie etwa die Zusammenarbeit der WHO mit Pharmaunternehmen in einer Pandemie sollen in einem Zusatzdokument im kommenden Jahr geregelt werden. Eine Weisungsbefugnis der WHO in Einzelstaaten hinein ist auch in Pandemien ausgeschlossen.

Die WHO spricht von einem „wegweisenden“ Abkommen, das „eine einmalige Gelegenheit“ biete, „die Welt vor einer Wiederholung des durch die COVID-19-Pandemie verursachten Leids zu bewahren“. Nach der Verabschiedung müssen noch mindestens 60 nationale Parlamente der 194 Mitgliedstaaten das Abkommen ratifizieren. (sg)

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