WHO warnt vor weltweiter Krise bei Gesundheitsfinanzierung
Als Reaktion auf die drastischen Kürzungen bei der internationalen Gesundheitsfinanzierung hat die Weltgesundheitsorganisation WHO heute neue Leitlinien vorgestellt. Damit will die WHO besonders arme Länder, die ohnehin von steigender Schuldenlast, Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheit betroffen sind, vor einer Finanzierungsnotlage schützen. Laut WHO werden in diesem Jahr die externen finanziellen Mittel für den Gesundheitssektor um 30 bis 40 Prozent gegenüber 2023 sinken. Besonders betroffen seien Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen, in denen – laut einer aktuellen WHO-Umfrage – Mütterversorgung, Impfprogramme und Krankheitsüberwachung bereits jetzt um bis zu 70 Prozent reduziert wurden. Mehr als 50 Länder hätten Arbeitsplatzverluste bei Gesundheits- und Pflegepersonal gemeldet – auch die Ausbildungsprogramme seien betroffen.
„Plötzliche und ungeplante Kürzungen der Hilfe haben viele Länder hart getroffen, was Leben gekostet und hart erkämpfte Gesundheitsgewinne gefährdet hat“, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus heute. Er bezeichnete die Krise allerdings auch als „eine Chance für die Länder, von der Abhängigkeit von der Hilfe hin zu nachhaltiger Selbstständigkeit, die auf inländischen Ressourcen basiert, überzugehen“.
Die Leitlinien sehen vor, dass die entsprechenden Länder die unmittelbaren Folgen sinkender internationaler Unterstützung für ihre Gesundheitssysteme abfedern und sich auf eine dauerhafte Phase reduzierter Hilfe einstellen müssen. Die WHO empfiehlt, zentrale Gesundheitsdienste und Budgets zu schützen, Ressourcen effizienter einzusetzen und extern finanzierte Programme in umfassende, primärversorgungsorientierte Strukturen zu integrieren. Mehrere Länder, darunter Nigeria und Ghana haben laut WHO-Angaben in der Folge ihre Gesundheitsbudgets erhöht. Auch Kenia, Südafrika und Uganda planten zusätzliche Haushaltsmaßnahmen. Im Dezember soll der neue „UHC Knowledge Hub“ in Zusammenarbeit mit Japan und der Weltbank starten und den betroffenen Ländern Wissen, Erfahrungsaustausch und technische Unterstützung bereitstellen. (ts)
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