WHO dankt Deutschland für Einsatz gegen Sepsis
Deutschlands Einsatz im Kampf gegen Sepsis erhält internationale Anerkennung. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, hob heute die Rolle der Bundesrepublik beim Launch der „Global Agenda for Sepsis“ hervor. „Wir danken Deutschland zutiefst für die langjährige Unterstützung“, sagte Tedros in einer Videobotschaft anlässlich des heutigen „Welt-Sepsis-Tages 2024“, den die Sepsis-Stiftung veranstaltete.
Die am Dienstag im Deutschen Bundestag erstmals der Öffentlichkeit vorgestellte „Global Agenda for Sepsis“ sei ein „wertvolles Instrument“, um Sepsis vorzubeugen. Weltweit stürben daran jedes Jahr elf Millionen Menschen. Zwar seien Fortschritte im Kampf gegen die Infektionskrankheit zu verzeichnen. „Doch wir können mehr tun und müssen mehr tun“, betonte Tedros. Millionen von Leben könnten mit bewährten Maßnahmen gerettet werden.
Die „2030 Global Agenda for Sepsis“ ist eine Initiative der Global Sepsis Alliance zusammen mit 70 Partnerorganisationen. Ziel der Agenda ist es, die Sterblichkeit und Langzeitfolgen einer Sepsis bis 2030 weltweit deutlich zu reduzieren. Schirmherren der Initiative sind WHO-Chef Tedros und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.
Obwohl die Sepsis eine ernste Bedrohung für die öffentliche Gesundheit sei, stehe das Thema nur in wenigen Ländern oben auf der Tagesordnung, beklagte WHO-Europa-Chef Hans Kluge. In der europäischen Region der WHO erkrankten etwa drei Millionen Menschen jährlich an Sepsis und fast 7.000 Menschen verlören unnötigerweise ihr Leben. Die Krankheit treffe Frauen, Kinder, Senioren und chronisch Kranke unverhältnismäßig stark.
In der breiten Gesellschaft würden die Symptome der Sepsis weiterhin nicht richtig eingeordnet, erklärte der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze. „Die Symptome, die teilweise unspezifisch sein können, werden oft nicht ernst genommen.“ Es brauche auch in Deutschland mehr Aufklärungsarbeit. Mit etwa 95.000 Todesfällen pro Jahr sei Sepsis die dritthäufigste Todesursache. Besseres Erkennen und bessere Aufklärung könnten neben diesen Todesfällen auch die Spätfolgen der Krankheit wie Amputationen oder chronische Erschöpfung verhindern helfen. Ein Blick in andere Länder, etwa Australien, zeige, dass dort die Krankheitslast durch eine Qualitätsverbesserungsinitiative in Kliniken binnen eines Jahres deutlich gesenkt werden konnte. (at)
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