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Warnstreik der MFA – Tarifeinigung erzielt

08.02.2024 3 Min. Lesedauer

Im Streit um mehr Gehalt haben sich der Verband medizinischer Fachberufe (VMF) und die Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen und Medizinischen Fachangestellten (AAA) heute in vierter Runde auf einen Abschluss verständigt. Allerdings einigten sich die Tarifpartner darauf, das Ergebnis erst nach Ende der Erklärungsfrist am 16. Februar bekanntzugeben, teilte der VMF mit.

Erstmals in der Geschichte des Verbands waren die insgesamt 330.000 Medizinischen Fachangestellten (MFA) zum Warnstreik aufgerufen, um ihren Forderungen nach besserer Entlohnung Nachdruck zu verleihen. Mehr als 200 Berufsangehörige hatten sich im Vorfeld der Verhandlung vor dem Gebäude der Bundesärztekammer versammelt und lautstark für mehr Gehalt protestiert. Der VMF hatte bundesweit zu Kundgebungen aufgerufen. Auch in Hamburg, Dortmund, Marburg, Nürnberg und Stuttgart gab es Proteste. VMF-Präsidentin und Verhandlungsführerin Hannelore König zeigte sich zufrieden mit der Resonanz. „MFA sind keine Lokführer. Die Problematik ist um einiges komplizierter und liegt zu einem wichtigen Teil im System der Finanzierung des Gesundheitswesens“, betonte sie. „In dem Sinne haben wir ein Ziel bereits erreicht: Es wird in der Öffentlichkeit über die Gehalts- und Arbeitssituation der MFA gesprochen.“ Dieser Druck scheine nicht ohne Auswirkung auf die Verhandlungen geblieben zu sein.

Die Tarifverhandlungen starteten schon im Oktober. „Mit dem vorangegangenen Angebot der AAA konnten wir uns nicht zufriedengeben“, so König. „Damit hätten Kolleginnen und Kollegen mit 17 Jahren Berufserfahrung und anerkannten Aufstiegsfortbildungen nur 0,1 Prozent Plus erhalten.“ Die Arbeitsbereiche der MFA seien vielfältig und verantwortungsvoll. Nach Delegation durch den Arzt oder die Ärztin übernähmen sie entsprechend ihrer Qualifikation auch selbstständige Tätigkeit wie Hausbesuche. 

Bei einer Umfrage im Sommer vergangenen Jahres erklärte ein Drittel der über 3.500 MFA, mit dem Gehalt zufrieden zu sein. 39 Prozent gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens mehrere Male im Monat daran gedacht zu haben, den Beruf zu verlassen. Zuvor hatten sich Ärzteverbände solidarisch mit den MFA gezeigt. Auch der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Tino Sorge, betonte heute Morgen im ZDF, dass die MFA bei Corona-Prämie und Inflationsausgleich leer ausgegangen seien, „das summiert sich jetzt in Gänze“. (imo)

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