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Vogelgrippe-Ausbruch in USA weitet sich aus

07.06.2024 3 Min. Lesedauer

Der beispiellose Vogelgrippe-Ausbruch bei Kühen in den USA mit dem Subtyp H5N1 weitet sich aus. Inzwischen sind 84 Herden in zehn Bundesstaaten betroffen. Wie die Agentur Reuters berichtete, erkrankten Dutzende Tiere so stark, dass sie starben. Andere hätten sich nicht mehr erholt und geschlachtet werden müssen. Zugleich springt das Virus auf weitere Tierarten über. Laut US-Behörden infizierten sich seit Beginn des Ausbruchs Ende März auch drei Farmarbeiter, sie hätten aber milde Symptome gezeigt. Aus Mexiko wurde unterdessen der weltweit erste Todesfall mit dem Subtyp H5N2 bekannt. Der 59-Jährige hatte keinen bekannten Tierkontakt. Besonders alarmiert Experten, dass im US-Staat New Mexico erstmals auch wild lebende Mäuse positiv auf den hochpathogenen Influenza-A-Subtyp H5N1 getestet wurden.

Dies schürt die Sorge, dass Menschen und Haustiere wie Katzen über infizierte Mäuse zunehmend in Kontakt mit dem Virus kommen könnten. Mäuse seien normalerweise recht unempfänglich für Influenza, schrieb der Virologe Florian Krammer auf „X“.  Es wäre ratsam, auch auf Milchfarmen oder Geflügelbetrieben lebende Ratten zu testen. Zudem wurden laut dem Wissenschaftsjournal „Nature“ in der Rohmilch infizierter Kühe „astronomische Mengen“ an Viruspartikeln gefunden. Wie die US-Behörde CDC berichtete, starben mehrere Katzen, nachdem sie nicht pasteurisierte Milch getrunken hatten.
 
Aus Europa wurden noch keine Infektionen mit H5N1 bei Kühen bekannt. Deutschland beobachte den Ausbruch genau, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Ende Mai. Es seien große Viehbestände betroffen. Er stehe mit Experten in den USA in Austausch und werde zwei Mal in der Woche vom Robert-Koch-Institut unterrichtet. „Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt keinen Grund, die deutsche Bevölkerung zu alarmieren“, betonte der Minister. Es würden Vorbereitungen getroffen für den Fall, dass sich die Lage ändere.
 
Als angeblich erstes Land plant Finnland laut Medienberichten, Arbeitern aus der Pelztier- und Geflügelindustrie, Tierärzten und anderen Risikogruppen eine Impfung anzubieten. Dort wütet das Virus seit längerem auf Geflügel-, Nerz- und Fuchsfarmen. Der Subtyp H5N1 wurde erstmals Mitte der 90er-Jahre bei Gänsen aus Massentierhaltung in China nachgewiesen. In den letzten Jahren fielen ihm Millionen Wild- und Nutzvögel zum Opfer. Seit etwa 2022 beobachten Experten zunehmend auch Infektionen bei Säugetieren. Das reicht von Seelöwen, Robben und Delfinen über Katzen, Waschbären, Bären, Löwen bis nun hin zu Kühen, Alpakas und Mäusen. (cm)

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