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Kongress-Auftakt: Versorgungsforschung ist „Teil der Lösung“

22.09.2025 3 Min. Lesedauer

Die aktuell drängenden Herausforderungen des reformbedürftigen Gesundheitssystems sind nach Ansicht des Deutschen Netzwerkes Versorgungsforschung (DNVF) nur mithilfe der Versorgungsforschung zu bewältigen. „Versorgungsforschung beschreibt Probleme, beantwortet Fragen, macht komplexe Strukturen transparent und Ziele messbar“ und sei somit „Teil der Lösung“, betonte der DNVF-Vorstandsvorsitzende Wolfgang Hoffmann zum Auftakt des 24. Fachkongresses heute. Unter dem Motto „Zukunftskompetenz für ein resilientes Gesundheitssystem“ stehen an drei Tagen neue Denkansätze und Perspektiven für die künftige Gesundheitsversorgung im Fokus der Diskussionen.

Um Krisen wie Klimawandel und demografischer Entwicklung entgegenzuwirken, die das Gesundheitswesen extrem belasteten, müsse Versorgungsforschung kombiniert werden mit Zukunftsforschung, sagte Kongresspräsident Horst Christian Vollmer. Von der Kombination der beiden Zweige erhoffe er sich, „dass wir nochmal ganz neue Impulse bekommen“. Problematisch sei dabei, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse auch von der Politik entsprechend umgesetzt werden. „Denn sie tun nicht, was sie wissen“, konstatierte der Experte.

Foto: Blick in einen Hörsaal, in dem viele Studierende sitzen. Vorne steht ein Mikrofon.
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Ein konkretes Manko sei, dass es innovative Modelle nicht in die Regelversorgung schafften, wie Psychologe und Arzt Martin Härter mit Blick auf Projekte für psychisch Erkrankte hervorhob. Obwohl die neuen Formen hochwertig evaluiert seien. Es gelte daher zu ergründen, „wie eine Translation von erfolgreichen Modellen besser gelingen kann“, so Härter. Wie wichtig die Beteiligung von Patientinnen und Patienten bei der Versorgungsforschung ist, stellte Anna Levke Brütt, Forschungsgruppenleiterin am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf, heraus. Eine patientenorientierte Versorgungsgestaltung könne die Gesundheit und Lebensqualität der Patientinnen und Patienten „nachhaltig verbessern“.

Mehr Interaktion für Patienten bei der elektronischen Patientenakte (ePA) wünschte sich Michaela Evers-Wölk, Leiterin der Konsortialpartnerschaft für das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Bundestag. Die ePA, die für Leistungserbringer ab 1. Oktober Pflicht wird, habe nach wie vor Schwächen in der Nutzerfreundlichkeit und Akzeptanz. Die digitale Anwendung sei recht statisch in der Grundkonzeption in einem dynamischen Umfeld. „Sie reagiert bislang kaum flexibel auf neue Herausforderungen wie Klimafolgen oder Epidemien“, befand Evers-Wölk. Dabei seien modulare Erweiterungen vorstellbar wie „präventive Anregungen, die aus der ePA an sich kommen“. (imo)

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