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Verbände begrüßen Vorstoß zu „stambulanter Versorgung“

21.03.2024 3 Min. Lesedauer

Mit seinem Vorschlag, eine neue Versorgungsform in der Langzeitpflege zu schaffen, stößt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bei Sozial- und Pflegeverbänden auf Zustimmung. Die Präsidentin des Sozialverbandes VDK, Verena Bentele, lobte das Konzept heute als „Entwicklung in die richtige Richtung“. Der Vorstandschef des Deutschen Evangelischen Verbands für Altenarbeit und Pflege (DEVAP), Wilfried Wesemann, nannte den Schritt „längst überfällig“. Lauterbach hatte gestern angekündigt, die Lücke zwischen einer Betreuung zu Hause und im Heim mit einer „Versorgungsform, die in Deutschland bisher fehlt“ füllen zu wollen und dafür den Begriff „stambulante Versorgung“ geprägt.

„Es wäre eine gute Mischform zwischen stationärer und ambulanter Pflege, die unter Einbeziehung der Angehörigen zu deren Entlastung beitragen kann“, sagte Bentele G+G.  Allerdings müsse das Konzept weiter diskutiert werden. „Wichtig ist am Ende, was wirklich im Gesetz steht. Abzuwarten ist auch, ob sich die Kosten dadurch wirklich verringern.“ Denn anders als bei der stationären Pflege, bei der alle Kosten pauschal abgegolten sind, „gäbe es beim Konzept der stambulanten Pflege eine Vielzahl an Leistungen aus Pflege- und Krankenversicherung, auf die zugegriffen werden kann“. Wenn laut Bentele der rechtliche Rahmen dafür geschaffen ist, „könnte zum Beispiel die eine oder andere Seniorenresidenz solche Angebote mit Pflegediensten zusammen aufbauen“.

DEVAP-Chef Wesemann sieht in Lauterbachs Konzept den richtigen Weg „hin zu einer wohnortunabhängigen und am Bedarf der zu Pflegenden orientierten Versorgung“. „Damit werden die starren Sektorengrenzen zwischen den verschiedenen Versorgungsformen, wie ambulant, stationär, teilstationär, Nachtpflege, Tagespflege, Intensivpflege, Kurzzeitpflege und Verhinderungspflege, endlich aufgelöst“, sagte er G+G. Dadurch würden bessere Versorgungsangebote ermöglicht. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) sieht ein positives Zeichen, „dass der Minister bestehende Strukturen angeht“.

Den Rahmen dafür soll nach Worten Lauterbachs das neue Pflegekompetenzgesetz bilden, das er noch vor der Sommerpause  vorlegen will. „Das Gesetz hat sich weiterentwickelt und besteht jetzt aus zwei Teilen“, so der SPD-Politiker. Ein Teil umfasse die Verbesserung der Pflegekompetenz. So dürften Pflegekräfte in Deutschland „viel weniger als in den skandinavischen oder angelsächsischen Ländern, obwohl unsere Pflegekräfte mindestens genauso gut ausgebildet sind und auch die gleiche Erfahrung haben“. Das sei ein großer Nachteil, der behoben werden solle. Daneben bestehe ein großer Bedarf an Langzeitpflege. (ter)

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