WHO-Standard soll Jugendliche vor Hörschäden schützen
Ab heute gilt ein neuer Standard der Weltgesundheitsorganisation WHO für sicheres Hören bei Videospielen und im E-Sport. Dieser unterstütze „Regierungen, Hersteller, die Zivilgesellschaft und andere Interessengruppen dabei, ein sicheres Hörumfeld zu fördern“, erklärte Jérôme Salomon, stellvertretender Generaldirektor der WHO.
Mehr als eine Milliarde junge Menschen weltweit seien dem Risiko eines dauerhaften Hörverlusts alleine dadurch ausgesetzt, dass sie beim Musikhören und beim Videospielen über längere Zeiträume lauten Geräuschen ausgesetzt seien. Zugleich forderte die WHO zum „Welttag des Hörens“ heute „Menschen jeden Alters“ auf, etwa durch regelmäßige Hörtests aktiv für „gesunde Ohren“ zu sorgen. Bereits 25 Prozent der Über-60jährigen hätten Hörprobleme.
Der globale Standard für sicheres Hören bei Videospielen und E-Sport wurde gemeinsam mit der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) entwickelt. Die Norm enthält separate Richtlinien für Hardware wie Konsolen, Computer, Kopfhörer oder Headsets sowie für die Videospielsoftware selbst. Da Videospiele und E-Sport weiter zunähmen, seien „sichere Hörstandards von entscheidender Bedeutung, um das Gehör der Nutzer, insbesondere von Kindern, vor Geräuschen zu schützen“, betonte Seizo Onoe von der ITU. Der Standard sieht unter anderem ein System zur Lautstärkeregelung, eine Warnmeldung bei einem zu hohen Geräuschpegel sowie einen „Kopfhörer-Sicherheitsmodus“ vor, der die Lautstärke automatisch anpasst, wenn der Spieler zwischen Lautsprecher und Kopfhörer wechselt.
Begleitet wird die Einführung des neuen Standards mit einer Informationskampagne und einer App, mit der man sein Gehör testen kann. Laut dem WHO-Bericht „World Report on Hearing“ kann ein Hörverlust unter anderem die Sprachentwicklung, die psychische Gesundheit, den Bildungserfolg sowie die ökonomische Unabhängigkeit negativ beeinflussen und zu Vereinsamung führen. Zudem stellte die WHO ein Schulmodul vor, mit dem vor allem junge Leute für das Thema Hören sensibilisiert werden sollen. In einer Studie für die Initiative Hörgesundheit berichten 96 Prozent der Hörgeräte-Träger, dass mit dem besseren Hören auch eine höhere Lebensqualität einhergehe. (sg)
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