Update

Kinderschützer lehnen Altersgrenzen für soziale Medien ab

26.08.2025 2 Min. Lesedauer

Mit seinem Vorstoß für ein Mindestalter zur Nutzung sozialer Medien stößt der Suchtbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU), auf Widerstand. Kinder müssten zwar geschützt werden, hätten aber auch ein Recht auf digitale Teilhabe – allerdings in sicheren Räumen, sagte der Vizepräsident des Kinderschutzbundes, Joachim Türk, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND). Die Plattformen müssten altersgerechte Angebote entwickeln, etwa mit kindgerechten Layouts und Hilfsangeboten. Pauschale Verbote entließen Jugendliche unvorbereitet in die Erwachsenenwelt.

Streeck hatte gestern in einem Interview mit der Rheinischen Post (RP) eine Altersbegrenzung für Plattformen wie TikTok, YouTube und Instagram gefordert, da Kinder und Jugendliche, die in hohem Maße nicht altersgerechte Inhalte konsumierten, anfälliger für riskantes Suchtverhalten und problematischen Drogenkonsum seien. Viele Kinder litten bereits an einer „Verhaltenssucht“, sagte Streeck. Experten der Leopoldina legten jüngst ein Diskussionspapier vor, worin sie eine gestaffelte Altersbegrenzung empfahlen. Demnach soll etwa bis 13 Jahre ein striktes Verbot für Social Media gelten. Auch Bundesbildungsministerin Karin Prien hatte sich für ein Mindestalter ausgesprochen und angekündigt, dass eine Expertenkommission strengere Regeln für soziale Netzwerke prüfen werde.

Foto: Ein Kind mit Decke über dem Kopf schaut auf ein Smarthphone, das es in der Hand hält.
Australien erlaubt die Nutzung von Social Media neuerdings erst ab 16 Jahren, andere Länder planen ähnliche Vorgaben. Braucht auch Deutschland eine gesetzliche Regelung?
18.12.2024Tina Stähler3 Min

Niels Pruin, Vorstand des Vereins „Aktiv gegen Mediensucht“, hält laut RND Streecks Vorstoß zwar grundsätzlich für sinnvoll. Entscheidend sei jedoch, die Maßnahmen doppelt abzusichern – mit gesetzlichen Vorgaben einerseits und schulischer Medienbildung andererseits. Denkbar sei ein verpflichtendes Unterrichtsfach Medienkompetenz. Die Vorsitzende des Sozialverbandes Deutschland (SoVD), Michaela Engelmeier, kritisierte im RND ein Mindestalter für soziale Medien. Das sei kein respektvoller Umgang mit Jugendlichen. Besser seien Vorbilder für gesunden Konsum, verbindliche Medienbildung an Schulen und einen aktiven Einbezug der jungen Generation in Lösungen. (bhu)

Optionale Felder sind gekennzeichnet.

Beitrag kommentieren

Alle Felder sind Pflichtfelder.

Datenschutzhinweis

Ihr Beitrag wird vor der Veröffentlichung von der Redaktion auf anstößige Inhalte überprüft. Wir verarbeiten und nutzen Ihren Namen und Ihren Kommentar ausschließlich für die Anzeige Ihres Beitrags. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, sondern lediglich für eventuelle Rückfragen an Sie im Rahmen der Freischaltung Ihres Kommentars verwendet. Die E-Mail-Adresse wird nach 60 Tagen gelöscht und maximal vier Wochen später aus dem Backup entfernt.

Allgemeine Informationen zur Datenverarbeitung und zu Ihren Betroffenenrechten und Beschwerdemöglichkeiten finden Sie unter https://www.aok.de/pp/datenschutzrechte. Bei Fragen wenden Sie sich an den AOK-Bundesverband, Rosenthaler Str. 31, 10178 Berlin oder an unseren Datenschutzbeauftragten über das Kontaktformular.