RSV-Welle gestartet – Vor allem kleine Kinder betroffen
Eine heftige Welle von Atemwegserkrankungen belastet Deutschland immer stärker. Neben steigenden Corona-Zahlen meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) auch einen deutlichen Anstieg von Erkrankungen durch das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV), das vor allem Babys und Kleinkinder trifft, die in schweren Fällen sogar in die Klinik müssen. Laut dem RKI-Wochenbericht lag der Anteil von RSV-Infektionen an den Atemwegserkrankungen bei 17 Prozent, bei Kindern unter zwei Jahren sogar bei 70 Prozent. Im vergangenen Winter hatte eine heftige RSV-Welle nicht nur Kinderarztpraxen und -stationen an ihre Grenzen gebracht, sondern auch zu Lieferengpässen bei Fiebersäften und Antibiotika geführt.
„Insbesondere Kinder unter zwei Jahren sind von einer Krankenhauseinweisung mit RSV-Infektion betroffen“, gab das RKI heute bekannt. Das Institut geht momentan von etwa 7,1 Millionen akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland aus. Vorneweg ist Corona, das für 24 Prozent aller respiratorischen Infekte verantwortlich ist. Nach Corona folgen an zweiter Stelle mit 23 Prozent Rhinoviren, die typische Erkältungen auslösen. Eine Grippewelle sei noch nicht in Sicht. Aktuell befinden sich laut „Pandemieradar“ 1.072 Corona-Infizierte auf der Intensivstation, sechs Prozent mehr als in der Vorwoche. Ein ähnliches Bild zeigt sich in den Nachbarländern wie Österreich und der Schweiz.
Die Genfer Virologin Isabella Eckerle warnte auf X, nach respiratorischen Infektionen durch Viren träten gehäuft bakterielle Superinfektionen auf, die eine Antibiotika-Therapie benötigten. Zurzeit gebe es zudem Lieferschwierigkeiten bei einer Reihe von Antibiotika. „Außerdem belasten viele Infektionen das Gesundheitswesen.“ Es brauche aber keine „angeordneten Maßnahmen“, schrieb Eckerle weiter. Masken, Lufthygiene, Impfungen und andere Verhaltensweisen könnten schützen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach riet im “Handelsblatt“ allen Menschen über 60 Jahren mit Risikofaktoren, sich gleichzeitig gegen Grippe und Corona impfen zu lassen. Damit sinke das Risiko schwerer Erkrankungen und Langzeitfolgen deutlich. Bislang haben sich in Deutschland nur knapp 3,2 Millionen Menschen eine Auffrischimpfung mit dem an die XBB.1.5-Variante angepassten Vakzin geben lassen. Ab dem 11. Dezember soll neben dem mRNA-Impfstoff von Biontech auch ein proteinbasierter angepasster Impfstoff der Firma Novavax an die Arztpraxen ausgeliefert werden. (at)
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