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Neue Strategie gegen Desinteresse am Klimawandel

29.11.2023 2 Min. Lesedauer

Knapp ein Drittel der Menschen in Deutschland informiert sich nie oder nur selten über den Klimawandel. Mehr als ein Viertel (27 Prozent) erklärt, entsprechende Medienberichte „nur gelegentlich“ zu nutzen. Weniger als die Hälfte verfolgt klimabedingte Entwicklungen häufig oder sehr häufig (39 bis 44 Prozent). Das ergab der heute im Journal of Health Monitoring veröffentlichte Planetary Health Action Survey (PACE).

Der PACE-Bericht basiert auf einer Umfrage unter knapp 4.000 repräsentativ ausgewählten Personen, die Wissenschaftler der Universität Erfurt unter anderem mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und dem Leibniz-Institut für Psychologie durchgeführt haben. Der Bericht gehört zum dritten und letzten Teil des Sachstandsberichts „Klimawandel und Gesundheit“ des Robert-Koch-Instituts (RKI).  

Schwerpunkt war neben dem Thema Informationsverhalten auch der Aspekt Risikowahrnehmung. Demzufolge stuft mehr als ein Viertel (28 Prozent) der Studienteilnehmer bestimmte Folgen des Klimawandels, etwa psychische Schäden, als „unwahrscheinlich“ ein. Ebenfalls als weniger schwerwiegend gelten laut Umfrage Probleme mit der Lebensmittelversorgung sowie die Zunahme von Allergenen. Dagegen befürchte eine große Mehrheit hohe Risiken für Ereignisse wie Hitze und Extremwetter. Die Ergebnisse zeigten zudem, dass aus einer größeren Risikowahrnehmung eine höhere Handlungsbereitschaft für Klimaschutz resultiere. Das geringste Engagement offenbarten der Befragung zufolge Jüngere, Männer, Personen mit niedrigem Bildungsgrad und Bewohner kleinerer Gemeinden.

Die Wissenschaftler schlussfolgern daraus, dass die Bereiche Aufklärung und Information gestärkt und vor allem zielgruppenspezifischer aufbereitet werden müssen. Eine Möglichkeit, so die Experten, sei der sogenannte Co-Benefit-Ansatz. Dahinter steckt die Idee, dass viele Klimaschutzmaßnahmen auch positive Auswirkungen auf das individuelle Wohlbefinden haben. Diese Vorteile seien für viele Menschen greifbarer „als klimatische Auswirkungen, die oft längerfristig sind, diffus wirken und eher in anderen Weltregionen verortet werden“.

Der dreiteilige Sachstandsbericht des RKI hat das Ziel, die gesundheitlichen Risiken des Klimawandels wissenschaftlich zusammenzufassen und einen Überblick zu den Möglichkeiten zu geben, diesen Folgen entgegenzutreten. (fb)

1 Kommentar

Das sind echt erschreckende Zahlen. Dabei geht der Klimawandel uns alle an.

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