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Grippewelle hat begonnen – Jüngere am stärksten betroffen  

04.01.2024 2 Min. Lesedauer

Die Grippe-Welle hat Deutschland nun auch offiziell erfasst. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem Wochenbericht schreibt, werde der Beginn rückblickend auf die Woche bis 16. Dezember 2023 datiert. Im Moment seien „vornehmlich Kinder im Schulalter und junge Erwachsene“ von Infekten mit Influenzaviren betroffen.

Die Aktivität des Coronavirus und des Respiratorischen Synzytialvirus (RSV) ist dem RKI zufolge weiterhin hoch. Insbesondere Kinder unter zwei Jahren seien von schweren RSV-Infektionen mit Krankenhauseinweisungen betroffen, bei älteren Menschen führe weiterhin Corona am häufigsten zu schwer verlaufenden Erkrankungen.
 
Insgesamt sieht das Institut eine Abnahme akuter Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung, warnt aber, dass wegen Schulferien und Feiertagen die Daten nur eingeschränkt aussagefähig seien. Aktuell schätzt das RKI, dass etwa 6,1 Millionen Menschen in Deutschland unter akuten respiratorischen Infekten leiden. Für die beiden Wochen zwischen dem 18. und dem 31. Dezember wurden dem RKI knapp 9.000 Fälle von Influenza übermittelt. Insgesamt registrierte das Institut seit Oktober rund 16.600 Fälle. 
 
Auslöser für die Influenza-Grippe ist laut RKI am häufigsten der Subtyp Influenza A(H1N1)pdm09, der für die „Schweinegrippe“-Pandemie 2009 verantwortlich war. „Vor allem die H1N1-Fälle verlaufen zum Teil schwer“, schrieb der Intensivmediziner Christian Karagiannidis auf X. Eine Impfung mache jetzt Sinn, „gerade bei dem anhaltend hohen Krankenstand“. Das RKI rät allen Menschen ab 60 Jahren, Schwangeren, chronisch Kranken, Alten- und Pflegeheiminsassen sowie Menschen mit erhöhtem beruflichen Risiko zu einer Influenza-Schutzimpfung. 
 
Die anlaufende Grippewelle bei gleichzeitig vielen Corona- und RSV-Infekten könnte Arztpraxen und Kliniken in diesem Winter erneut vor eine Belastungsprobe stellen. „Üblicherweise startet die Influenzawelle so richtig ab der fünften Kalenderwoche und dauert rund zehn Wochen. Dann wird die Zahl der Erkrankten nochmals ansteigen“, prognostizierte der Chef des Hausärzteverbands Nordrhein, Oliver Funken, in der „Rheinischen Post“ (RP). Bei einer Zunahme der Infektionen könnten Kliniken gezwungen sein, planbare Eingriffe zu verschieben, warnte der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, Matthias Blum, ebenfalls in der Zeitung. Der Chef des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, befürchtet weitere Engpässen bei Antibiotika. Seit der Corona-Pandemie scheint die Grippe-Saison früher zu starten. Im Jahr 2022 begann die Welle bereits im November.  (at)

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